Juhuu, das lange Wochenende beschert uns morgen auch noch einen Tag voller Sonne und warmen Temperaturen – und vor allem ohne Arbeit. Jede Menge Lesestoff gibt’s dafür, sodass ihr am See, im Garten oder wo auch immer ihr euch diesen wunderbaren Tag vertreibt, ein wenig Wissen aufsammeln könnt.
„Dieses: ,Darüber spricht man nicht‘ beschützt die Täter. Das war mir wirklich eines der Anliegen für diesen Text, dass man die Scham wieder dahin schiebt, wohin sie gehört. Die Menschen, die geschlagen wurden, die missbraucht wurden, die vergewaltigt wurden, die haben sich nicht zu schämen. Die anderen haben sich zu schämen. Dazu muss man aber das Sprechen über diese Erfahrungen anders gestalten.“
Die großartige Autorin Carolin Emcke stößt die Debatte um #metoo erneut an, in ihrem neuen Buch „Ja heißt Ja“ geht sie auf das Darüber-Sprechen ein. Edition F hat ein schönes, so wichtiges Interview mit ihr geführt, in dem ich viele Zeilen unterstreichen wollte, zustimmend nicht und am Ende sofort das Buch von ihr orderte. Wer die vielleicht klügsten und wichtigsten Gedanken zur Debatte lesen will, klickt hier.
Prostitution muss erlaubt sein, Anerkennung finden, wird immer wieder gefordert. Ich bin da immer zwiegespalten, denn ja, es gibt sie, jene Frauen, die sich bewusst und in völliger Freiwilligkeit in dieses Berufsfeld begeben und glücklich erscheinen. Aber: Sie sind nur ein kleiner Bruchteil. Die Masse der Frauen in der Prostitution wird ausgebeutet, missbraucht und oft gezwungen. Der Freitag hat diese Woche einen spannenden Artikel einer Aussteigerin veröffentlicht, die sich diesem Thema widmet und auch mit dem Klischee des verkorksten Freiers aufräumt. Denn es sind ganz normale Männer, die zur Prostituierten gehen. Nur darüber gesprochen wird nicht.
Social Media Burnout ist längst kein Modewort mehr, sondern Realität. Reihenweise melden sich Influencer zum Digital Detox an, Stars wie Sophia Thiel suchen eine Auszeit, um dem Druck auszuweichen. Warum wir immer öfter vor dem Handy ausbrennen, wie man ein Burnout vermeidet und was die Gründe sind, habe ich für Lead Digital im Austausch mit einer Psychologin aufgeschrieben.
I found talking through the situation helpful, because despite knowing what we were going to do, we still had some conflicting feelings about it, knowing we might like to be parents one day. Those feelings are still valid, and those trains of thought can continue despite knowing this was not the right time.
Mein Körper, meine Entscheidung. Die Debatte um 219a ist hierzulande immer noch in aller Munde, während in anderen Ländern Abtreibungsverbote aus dem Boden sprießen. Wenn Männer zu Wort kommen, dann immer nur dann, wenn es darum geht, dass sie uns Frauen das Recht nehmen wollen. Doch es gibt auch die Männer, die sich mit Partnerin für eine Abtreibung entschieden haben. Man Repeller hat mit jenen gesprochen – ein spannender Artikel, in dem ein Paar über die gemeinsame Abtreibung spricht. Es bleibt die Frage: Wie viel Mitspracherecht räumen wir Frauen den werdenden Vätern ein?
Und zu guter Letzt noch die wunderbare Carolin Kebekus, die diese Woche in Rammstein-Manier eine Hymne auf die Menstruation gesungen hat. Ihre Ode an die Periode erreichte kurzerhand fast 200.000 Views – und ich wünsche mir, dass Rammstein selbst ihren Song covert.
2 Antworten zu “Cherry Picks #21”
Danke für den Hinweis auf den Text zur Prostitution. Von feministischer Seite wird allzu oft pro Prostitution argumentiert, auch auf diesem Blog hier. Es führen jedoch nur ein Bruchteil der Prostituierten ein selbstbestimmtes Geschäft, die große Mehrheit wird einfach ausgebeutet.
Ja, ich bin da wie gesagt immer zwiegespalten. Ich finde aus feministischer Sicht sollen sich Frauen jederzeit natürlich für den Beruf der Prostituierten entscheiden dürfen, gerade im Escort-Bereich ist das ja meist eine freiwillige Entscheidung, aber das ist ein minimaler Prozentsatz, in dem die Frauen fair und (größtenteils) gut behandelt werden. Die Masse, der Frauen, die in der Prostitution arbeitet, wird jedoch ausgebeutet, gezwungen (von anderen, aufgrund von wirtschaftlichen Notlagen, familiären Druck etc). Das darf man einfach nicht vergessen. Sie werden nur sehr viel seltener gehört.