Beautyfragen: Strobing – oder Glänzen 2.0
Ich liebe Beautytrends. Seltener als in der Mode entwickeln sich regelmäßig Hypes in der Beautywelt, die dann aber dermaßen den Ton angeben, dass man gleich das Handtuch werfen kann, wenn man darüber nicht Bescheid weiß – am besten tut man ohnehin gleich so, als würde man das Ganze selbstverständlich schon immer so machen. Beautytrends werden außerdem, anders als oft Modetrends, mit einer ziemlichen Ernsthaftigkeit verfolgt. Tutorials, wie man sie am besten durchführt, poppen an jeder Ecke auf und das Gesicht wird mit Hilfslinien und Gitternetzen überzogen, um den wissenschaftlich anmutenden Schminkvorgang zu demonstrieren.
Der neueste dieser Beautytrends heißt Strobing. In vager Ahnung, um was es sich dabei handeln könnte, musste ich den Begriff trotzdem erstmal googlen und lernte: Strobing ist die Gegenbewegung zum Contouring, dem Hype, der die Beautywelt die letzten zwei Jahre maßgeblich bestimmt hat. Jedoch ist Strobing wiederum eigentlich nichts anderes als die Suche nach dem sagenumwobenen Glow, der das große Ding war, bevor man Contouring kannte: Man betont die Gesichtszüge mit Highlighter. Die alte Lehre: Man tupft ihn auf die oberen Wangenknochen, unter die Augenbrauen, auf das Lippenherz und auf den Nasenrücken. Im Gegensatz zum Contouring wird auf die dunkle Schattierung der Wangen oder der Nase verzichtet, „gearbeitet“ wird beim Strobing nur noch mit dem Highlighter. Und damit wären wir wieder beim Glow, der schon damals in der Theorie ganz fabelhaft klang, in der Praxis aber leider selten gut ausging.
Denn was auf den ersten Blick auf Instagramfotos, Laufstegen oder Lookbookbildern wunderschön aussieht, entpuppt sich in der Realität meist als viel zu viel des Guten. Eine glänzende Nasenspitze oder noch besser, glänzende Nasenflügel, assoziiere ich persönlich und der Großteil meiner Mitmenschen mit speckschwartiger Haut, Schweißausbrüchen oder T-Zonen-Problemen. Ähnlich sieht es mit einer glänzenden Stirn, einem glänzenden Kinn oder dem Glanz-Gesamtpaket im ganzen Gesicht aus. Wie Amelie schon zum Thema Glow-Hype anmerkte: Die Idee, Highlighter gleich in die ganze Foundation zu mischen, klingt im ersten Moment smart, im zweiten sollte man dies aber lieber sein lassen. Und sich auch beim Thema Strobing in Zurückhaltung üben.
Denn richtig angewendet ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, auch ich liebe den subtilen Glow, den man durch Highlighter erzielen kann. Auf den Wangenknochen und unter den Augenbrauen ist er nach wie vor mein Lieblings-i-Tüpfelchen. Jedoch möchte ich auch die Sache mit dem Contouring nicht missen und setze weiterhin auf den NARS Contour Blush. Da das Thema Strobing gerade erst aufkeimt, werden wir in der nächsten Zeit wohl aber kaum mehr Bronzer zu Gesicht kriegen und dürfen uns dafür auf viele Glanzexperimente gefasst machen. Ich bin gespannt, ihr auch?
Bildquellen: Instagram maryallgold, gbmakeup_ und makeupbymario
4 Antworten zu “Beautyfragen: Strobing – oder Glänzen 2.0”
Ich mach Strobing derzeit immer, denn durch die heißen Temperaturen glänzt mein Gesicht auch so! :D
Ich finde es sieht auf den Bildern gut aus, aber das hinzubekommen muss man können!
Vor allem sieht es auf den Bildern eben gut aus, in der Realität aber viel zu übertrieben (wie auch andere Make-up Looks für Fotos gut aussehen können, in echt aber nicht)
oh, also ich muss sagen, ich mag es sehr!
funktioniert bei mir in dezenter form, mit benefit (ein wenig glitzrig) oder rms living luminizer bestens
und verrutscht in der anwendung bei mir wesentlich seltener als bronzer ;)
[…] heißt es schon wieder: Out! Macht man nicht mehr. Viel mehr ist Strobing jetzt der neuste Hit. Milena schrieb hier schon drüber, und weil ich gerade bei Beautysachen super anfällig bin, musste ich das Konturieren mit […]