Blicke ich heute auf die Fotos jener Ära, sehe ich vor allem eines: kleine Mini-Augen, dank der schwarzen Wasserlinie am unteren Augenlid. Glücklicherweise entdeckte ich jenen Faux-Pas in meiner Studienzeit, na gut, meine Augen machten irgendwann auch nicht mehr mit und bei Wasserlinien-Malerei liefen vor allem die Tränen aus den Augen, sodass ich irgendwann nur mehr am oberen Lid die schwarzen Balken zeichnete.
Beauty: Die Wiederentdeckung des Lidstrichs
Schwarz umrandet war ein Muss. Anfang der 2000er-Jahre erwachte meine Schmink-Liebe, und ich war wahrlich spät dran, denn mein kleines Schwesterlein, das mit seinen 17 Monaten jünger, schon ein wahrer Make-Up-Pro war, lachte mich regelmäßig vor dem Spiegel aus, wenn ich meine Wimpern mit transparenter Wimperntusche formte. „Sieht man doch eh nicht“, grinste sie und experimentierte fröhlich mit Türkis, Pink und Schwarz. Recht hatte sie.
Angesteckt von ihrer Lust auf allerlei Drogerieprodukte kaufte ich mir ziemlich spät meinen ersten schwarzen Kohl-Eyeliner. Ab sofort waren die schwarz umrandeten Augen mein Signature-Look. Irgendwann kam dann auch die schwarze Wimperntusche dazu, und mein 16-jähriges Ich fühlte sich verrucht und schick zugleich.
Doch wie es die Beauty-Trends so wollen, vielleicht war es aber auch mehr meine Faulheit, irgendwann kam der große Abschied. Adios Eyeliner. Die Wimperntusche blieb, die Augenbrauen wurden angemalt, doch die Eyeliner-Ära war zu Ende.
Zumindest bei mir. Meine Schwester ist bis heute die Queen des perfekten Lidstrichs, aber ich schiebe es ganz auf das Sprichwort „Früh übt sich“. Wirklich talentiert war ich zugegeben nie, der perfekten Schwung a la Brigitte Bardot blieb aus. Egal, wie viele YouTube-Videos ich mir ansah.
Jahrelang ging ich nun durch die Welt, ohne schwarzen Balken und den beliebten Swing am Ende des Augenlides.
Wenn gleich der schwarze – oder gerne anders farbige Eyeliner – ja bei den Beauty-Trends nie richtig weg war. Modisch gesehen wird zwar jedes Jahr ein bisschen umherexperimentiert oder reduziert, aber mindestens ein Designer setzt dann doch immer auf die Umrandung unserer Augen.
Mit dem Comeback der 90ies ist er aber jetzt wirklich zurück, angesagt sind in diesem Frühjahr entweder die klassischen schwarzen Linien a la Kim Kardashian und dem Rest der wilden Familie, oder auch der untere Eyeliner für einen Katzenblick. Der absolute Pro versucht den Double-Wing, aber ich sag’s wies ist: Ich bin froh, wenn ich überhaupt eine Linie hinbekomme. Bei Photoshop klappt’s zumindest schon mal besser als in echt.
Dass ich das Comeback des Eyeliners wage – oder ihn wiederentdeckt habe, liegt vor allem an zwei Einflüssen.
Einmal mein Instagram-Feed. In den vergangenen Wochen spülte es mir – vor allem aus französischen Städten – den klassischen Eyeliner in meine Timeline. Große Haare, schwarzer Eyeliner, dezenter Look. Ich sah mich plötzlich gezwungen, auch mindestens einmal diesen Frühling mit antoupiertem Pferdeschwanz, Haarband und einem geschminkten Look eine Weinschorle in der Provence trinken. Alternativ nehme ich den Hofgarten, aber bitte im Breton-Shirt und Ballerinas.
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Der zweite Auslöser war eine Charlotte Tilbury Masterclass, der ich beruflich bewohnte, und in der ein Abend-Make-Up geschminkt wurde, das es in sich hatte. Ich blieb am Ende sprachlos zurück und wünschte, ich könnte alles 1:1 jeden Tag so umsetzen. Fast wie damals, als ich mit meiner Schwester vor dem Spiegel stand und erkannte, ich sollte auch mal zu mehr Schminke greifen. Inspiriert und mit einer Mission ging es nach Hause: wieder mehr Make Up nutzen. Damit spielen und die besten Ecken aus einem herauszaubern. Die Wintermonate im Homeoffice waren nämlich vor allem eines: die ungeschminkte Wahrheit.
Seitdem ist es in meinem Badezimmer wieder ein bisschen bunter, die Lidschattenpalette wird ausgepackt und am perfekten Lidstrich gefeilt. Denn manche Dinge verlernt man zwar nie, aber manche Dinge muss man eben auch erst einmal richtig lernen. Ein paar You-Tube-Videos und Schmink-Faux-Pas später kriege ich ihn einigermaßen hin. Aber ich suche noch nach dem perfekten Eyeliner und vielleicht dem ein oder anderen Trick.
Und da kommt ihr ins Spiel: Help me out!
Welchen Eyeliner nutzt ihr am liebsten? Flüssig oder Kohlkajal? Wie macht ihr den Swing? Was sind eure Tipps?
3 Antworten zu “Beauty: Die Wiederentdeckung des Lidstrichs”
Der High Precision Liquid Eyeliner von Artdeco – extrem feine Spitze, malt super und hält noch besser. Selbst bei leichten Schlupflidern hab ich den ganzen Tag keine Pandaaugen :)
PS: Wenn du den Trick findest, wie man den perfekten alltagstauglichen schmalen Lidstrich zieht – her damit ;)
Danke – den probiere ich aus :) Und ja, ich gebe Bescheid, noch suche ich haha
[…] erkenne. Im Spiegel zwar schon, aber meine Beauty-Liebe war wohl nicht ausgeprägter als momentan. Hier habe ich euch schon von der neu-entdeckten Liebe zum Lidstrich erzählt, aber auch Lidschatten, […]