Ausstellung: Gerhard Richter Atlas Mikromega im Kunstbau
So Münchner, aufgepasst! Wer den Namen Gerhard Richter noch nie gehört hat, muss jetzt etwas nachholen! Denn: Gerhard Richter gehört zu den wohl wichtigsten zeitgenössischen Künstlern Deutschlands und seine Werke gehören neben Andy Warhol und Picasso zu den bestbezahlten. Heißt: Sollte man kennen. Bislang hatte ich Gerhard Richter zwar so halbwegs auf dem Schirm, richtig auseinandergesetzt hatte ich mich aber nicht mit ihm.
Doch wir Münchner haben momentan das Glück, dass das Lenbachhaus in seinem Kunstbau eine große Gerhard Richter-Ausstellung zeigt. Also bin ich hin – und kann sagen: Münchner, rein mit euch!
Die Ausstellung zeigt Gerhard Richters Atlas Mikromega Werk, an dem er seit 1962 arbeitet und das er jetzt 2013 endlich zum Abschluss gebracht hat. Das Werk ist aber nicht nur ein Schau seiner Arbeit, sondern zeigt viel mehr, wie ein Künstler arbeitet, sich an seine Ideen herantastet, sie in Entwürfe umwandelt und zum Schluss nur einen Bruchteil davon verwendet. Im Atlas zeigt Gerhard Richter Fotografien, Zeitungsausschnitte, Skizzen und Collagen. Viele Bildmotive spiegeln biographische, künstlerische und historische Fakten wieder, mit denen sich der Künstler auseinandergesetzt hat. Gleichzeitig ließen sich nicht alle Bildmotive in künstlerische Werke umsetzen. Atlas ist sozusagen mehr als nur Werk, es ist ein riesiges Skizzenbuch, das sich über Jahre am Schreibtisch des Künstlers angesammelt hat und jetzt erstmals einen Einblick in seinen Schaffensprozess gibt.
Für mich ist Gerhard Richter ein spannender Künstler, weil er – 1932 – geboren, so viele historische Prozesse, technische Entwicklungen und Fortschritte miterlebt hat und in seine Kunst miteingearbeitet hat. Künstlerisch gesehen hat sich Gerhard Richter immer weiterentwickelt und ist nie stehengeblieben. Gleichzeitig ist die Ausstellung ein Muss für all jene, die einmal sehen wollen, wie chaotisch und gleichzeitig konzeptuell Künstler sich an Themen heranwagen, ausprobieren, entwerfen und am Ende doch ein spannendes Endprodukt präsentieren.
Die Ausstellung läuft in München bis zum 9. Februar 2014.
Der Kunstbau befindet sich im Zwischengeschoss der U-Bahn-Station Königsplatz und ist Dienstag von 10 bis 21 Uhr geöffnet sowie von Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr.
Mehr Informationen findet ihr auf www.lenbachhaus.de.
Photocredit: Lenbachhaus
4 Antworten zu “Ausstellung: Gerhard Richter Atlas Mikromega im Kunstbau”
Oh wow! Ich bin vor ein paar Jahren, als ich mich für meinen Kunst LK ein wenig mit Gerhard Richter auseinandergesetzt hatte, auch schon auf einige seiner Atlas Collagen gestoßen und war völlig hin und weg. Dass sie jetzt ausgestellt werden ist ja großartig!
Ich überlege echt, ob ich für ein Wochenende den Weg von Berlin nach München auf mich nehme… denn das darf ich mir ja nun wirklich nicht entgehen lassen!
Danke für den Artikel!
Vielen Dank fuer den Hinweis. Ich habe vor einigen Jahren eine Richter Ausstellung in Baden-Baden gesehen, als Frieder Burda sein Museum eröffnet hat. Ich denke ich werde mir ein vorweihnachtliches Kultur WE nach Muenchen gönnen. Und freue mich schon jetzt darauf.
Liebe Grüße Gisela, mynouvelles
ohman, Danke für den Tipp! Schreibe gerade meine Zulassungsarbeit zu Gerhard Richters RAF-Zyklus, vielleicht schaffe ich es zwischen den Jahren nach München und finde Gelegenheit auch den Atlas zu sehen, wär spannend! LG und Danke :)
Da ich ihn in Berlin verpasst habe (Asche über mein Haupt!!), ist es gut zu wissen, dass „er“ momentan in München anzutreffen ist. Bis Februar ist ja noch eine Weile hin und auch wenn eine gute Freundin neulich leider aus München weggezogen ist und sich daher nicht mehr die Möglichkeit fürs private Couchsurfing ergibt, ist ein Besuch hoffentlich machbar! :)