Ausflugstipp: Die Jochberg-Wanderung mit Panoramablick
Raus aus der Wohnung, raus aus der Stadt. Das Bedürfnis nach frischer Luft, blauen Bergen, kaltem Seewasser und weichen Waldwegen unter meinen Füßen ist immer da, und schon im normalen Alltag sehne ich mich ständig nach der Natur. In den letzten Lockdown-Wochen aber ist diese Sehnsucht zu einem unaushaltbaren Craving angewachsen, und so ging es letztes Wochenende nicht nur in den Wald, sondern richtig raus aus der Stadt und rein in die schönste Landschaft vor den Toren Münchens: Wenn man Richtung Süden aufbricht und am Autobahn-Horizont die blauen Berge sieht, die hügeligen Wiesen mit kleinen Kirchen an einem vorbeiziehen und sich plötzlich der erste See vor einem erstreckt, bleiben der Handyempfang wie der Alltagsstress zurück. Und die Wanderung, die an diesem Tag folgte, löste in mir mindestens so viele Glücksgefühle aus wie ein Kurzurlaub.
Aufstieg zum Jochberg
Der Jochberg liegt zwischen Walchensee und Kochelsee und ist ein perfekter Gipfel für Anfänger wie mich. Denn vom Wanderparkplatz aus sind es nur ungefähr 750 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz. Die Wanderung startet direkt gegenüber von diesem der beiden südlichen Parkplätze auf dem Weg vom Kochel- zum Walchensee und ist gut ausgeschildert.
Der Weg führt von Anfang an relativ steil nach oben und schlängelt sich sehr schön durch den Wald. Je weiter man nach oben steigt, desto weniger schattig wird es, und schon nach ungefähr einer halben Stunde hat man immer wieder die Möglichkeit, den Kochelsee von immer weiter oben zu sehen. Denn der Jochberg liegt direkt zwischen Kochel- und Walchensee, und von ganz oben aus kann man links auf den einen, rechts auf den anderen See blicken – und noch weiter in der Ferne den Starnberger, den Ammersee, die Osterseen, den Staffel- und Riegssee sehen.
Nach etwas über einer Stunde hoffte ich schon, jetzt dann bald am Gipfel angekommen zu sein, da kreuzten wir plötzlich ein Schild im Wald: Rechts geht es zur Jocheralm, links noch 45 Minuten bis zum Jochberg. Auch von der Jocheralm hat man einen tollen Blick auf den Walchensee, aber ich wollte natürlich doch ganz auf den Gipfel, und so ging es also weiter – und der Ausblick war die schönste Belohnung.
Am Gipfel angekommen sieht man nicht nur sieben Seen gleichzeitig, sondern auch ein umwerfendes Bergpanorama, den gegenüberliegenden Herzogstand und das ganze Alpenvorland. Als wir oben Brotzeit machten, gewitterte es am Herzogstand, was oben auf dem Berg ein ganz besonders schönes Schauspiel ist.
Den Jochberg-Wanderweg kann man nun entweder wieder zurückgehen, oder einen Rundweg daraus machen: Vom Gipfel aus ging es für uns runter zur Jocheralm, die man von oben gut sehen kann. Hier zeigt ein Schild Richtung Sachenbach, und wir folgten dem breiten Weg, um am Walchensee herauszukommen. Nach ein paar Minuten geht vom breiten Fahrweg in einer Linkskurve ein Pfad in den Wald hinein, der schöner zu gehen ist. Der Abstieg dauert ein bisschen länger als eine Stunde, und man kommt schließlich am Walchensee-Ufer raus – in dem man sogar baden kann, wenn es warm genug ist.
Von hier aus führt der wunderschöne Uferweg bis zum ursprünglichen Parkplatz zurück, was nochmal 30-45 Minuten dauert und ein perfekter Abschlussspaziergang für die Wanderung ist. Insgesamt dauert der Aufstieg eineinhalb bis zwei Stunden, der Abstieg ist etwas kürzer. Weil die Parkplätze begrenzt sind, lohnt sich wie immer das frühe Aufstehen: Von München aus ist man mit dem Auto in knapp unter einer Stunde am Parkplatz. Wir waren diesmal ein bisschen später dran und erst um 11 dort und dafür bis zur letzten Abendsonne unterwegs. Momentan kann man noch nirgends einkehren, also am besten genug Brote schmieren und viel zu Trinken einpacken!
Zusammenfassung Wanderung Jochberg
Dauer: 3:30-4 Stunden, Aufstieg 1:30-2 Stunden, Abstieg etwa 1:30 Stunden
Schwierigkeit: Leicht bis Mittel, teilweise steiler Aufstieg
Rundtour: Parkplatz Kesselberg – Jochberg – Jocheralm – Walchensee-Ufer – Parkplatz
5 Antworten zu “Ausflugstipp: Die Jochberg-Wanderung mit Panoramablick”
Wunderschön! Erinnert mich an unsere letzen Urlaub in den Bergen. Da haben wir eine Ferienwohnung in Zermatt mieten können, waren von gigantischen Bergen umgeben und sind auf den Matterhorn gestiegen. War einfach toll und unvergesslich.
Atemberaubend! Erinnert mich an unsere letzen Urlaub in den Bergen. Da haben wir eine Ferienwohnung in Zermatt mieten können, waren von gigantischen Bergen umgeben und sind auf den Matterhorn gestiegen. War einfach toll und unvergesslich.
Tolle Bilder und ein spannender Artikel. Ich liebe das Wandern. Hauptsache in der Höhe. Auch Höhenarbeiten mag ich ganz gerne. :)
[…] dem Jochberg habe ich neulich angefangen, diesen Sommer sollen aber noch ein paar mehr Gipfel dazukommen: […]
[…] der Coronazeit war das Wandern für mich ganz besonders heilsam, denn auf den Berggipfeln in der klaren Luft fühlte sich alles gleich ein bisschen leichter an. […]