Arbeit & Studium – wie man beides hinkriegt
Ich liebe meinen Job. Schon immer. Seit meinem Volontariat war klar: Ich will am liebsten immer schreiben, in Redaktionen arbeiten und kreativ arbeiten – und das auch während des Studiums. Das ist einerseits gut, hat mich aber vermutlich aber zur wohl schlimmsten Studentin ever gemacht. Denn während ich in den ersten Semestern meines Theater- und Filmsstudiums noch brav Uni vor Job stellte, verschoben sich immer mehr die Prioritäten, bis ich irgendwann doch Vollzeit als freiberufliche Journalistin und Bloggerin arbeitete und das wahrlich schöne und interessante Studium nebenbei laufen ließ. Dass ich meinen Abschluss dennoch machen wollte, war immer klar. Schließlich mochte ich ja mein Studium, fand die Themen interessant, meine Jobs aber immer einen Tick interessanter. Am Ende hieß es also: in den sauren Apfel beißen und den Rest doch noch irgendwie durchziehen. Mit der Abgabe der Magisterarbeit ist der größte Stress geschafft, im Juni kommen noch die Prüfungen und dann halte ich hoffentlich meinen Uni-Abschluss in den Händen. Hier kommen meine fünf Tipps, wie ich Arbeit und Studium hinbekommen habe:
1. Manage deine Zeit!
Der Tag hat nur 24 Stunden, die Woche nur sieben Tage. Wenn man neben dem Studium arbeitet, braucht man also ein gutes, realistisches Zeitmanagement. Mir hat es oft geholfen, an Redaktionstagen zu sagen: heute Arbeit, morgen Uni. Nach der Arbeit noch viel für die Uni zu machen, hat irgendwie nie so richtig hingehauen, irgendwie ist man doch ausgelaugt und kaputt. Manchmal hilft zwar ein kleiner Powernap, um danach nochmal voll durchzustarten, meistens aber ist es sinnvoller, sich die Zeit genau einzuteilen. Während meiner heißen Magisterarbeitsphase hatte ich zwei volle Tage für Redaktionsdienste reserviert, nebenbei lief an diesen Tagen auch amazed. Zusätzlich zu diesen beiden Tagen kam noch ein amazed-Tag, der Rest war für die Magisterarbeit reserviert. Mit diesem Plan im Kopf konnte ich strukturierter und disziplinierter arbeiten. Natürlich sollte man sich, wenn man neben dem Studium arbeitet, auch genügend Auszeiten und freie Tage einräumen, schließlich wollen wir kein Burnout bekommen. Denkt auch an euch!
2. Die Abschlussarbeit ist dein Job!
Ich habe die Magisterarbeit als meinen Job angesehen. Also habe ich mir auch bestimmte Arbeitszeiten am Tag für sie eingerichtet. Da ich nicht in der Bibliothek geschrieben habe, sondern zu Hause, war diese Zeiteinteilung umso wichtiger. Ich saß also morgens ab 9 Uhr vor dem Laptop, machte eine kleine Mittagspause und arbeitete dann nochmal bis 17 Uhr durch. Danach hieß es: Feierabend! Zugegeben: In den letzten zwei Wochen hat das nicht mehr funktioniert – und ich habe nach zwei Stunden Feierabend nochmal bis 23 Uhr geschrieben, aber grundsätzlich half mir die Zeitvorgabe, produktiv zu sein. Hätte ich das nicht getan, hätte mein Tag folgendermaßen ausgesehen: Aufstehen, im Internet surfen, lesen, Frühstücken, irgendwann an den Schreibtisch, Pause machen, schreiben, schnell ein bisschen putzen, Pause machen, Mittagsschlaf, weitermachen und so weiter und so fort. Ihr kennt das. Ich brauche klare Strukturen (und Zeitdruck!), um wirklich produktiv und effektiv zu arbeiten, ansonsten fallen mir 1000 andere Dinge ein, die noch zu erledigen wären.
3. Fokussier dich auf eine Sache!
Nichts ist schlimmer, als in ein Thema einzutauchen, es dann liegenzulassen und wieder von vorne anfangen. Deswegen war es für mich persönlich wichtig, mich während der Magisterarbeit auch voll und ganz auf die Arbeit fokussieren zu können. Lieber zwei Tage wirklich voll bei der Arbeit sein, als immer mal ein, zwei Stunden neben Job und Blog. Deswegen mein Tipp: Konzentriert euch wirklich auf eine Sache. Teilt euch die Tage für Arbeit und Studium ein oder arbeitet vormittags und konzentriert euch nachmittags/abends auf die Uni. In der Zeit sollte dann aber weder eine Email noch ein Blogpost schnell eingeschoben werden. Denn seid ihr einmal draußen, checkt man noch schnell Facebook, schreibt der besten Freundin auf Whatsapp und schwupps, ist eine Stunde um, und irgendwie kann man ja doch dann einfach morgen weiter machen.
4. Setze Prioritäten!
Während des Studiums war meine Priorität immer der Job. Ich sag’s ja: schlechteste Studentin ever. Trotzdem wusste ich immer, wann es Zeit wird, die Prioritäten anders zu setzen. Für die Magisterarbeit recherchierte ich nebenbei, für das Schreiben der Arbeit nahm ich mir aber nur einen Monat Zeit. Einmal, weil ich immer wieder nahende Deadlines brauche, und zweitens, weil ich nicht zu sehr aus dem Arbeitsleben aussteigen wollte. Trotzdem habe ich in dem Monat meine Redaktionsdienste auf ein Minimum runtergefahren, Blog und andere freie Arbeiten liefen nebenher weiter, aber Amelie und Milena erledigten in diesem Monat die meiste Arbeit abseits der Artikel (Thanks for that! <3). Ich setzte die Abschlussarbeit an erster Stelle. Wer also studiert und nebenbei arbeitet, sollte versuchen, so gut wie möglich beides zu händeln. In bestimmten Momenten muss man aber Prioritäten setzen – auch wenn es heißt: Wissen vor Geld.
5. Gönn dir Auszeiten!
Oben bereits erwähnt, aber für mich ein wichtiger Punkt. Wir sind alle keine Maschinen, wir können nicht auf vier, fünf Hochzeiten gleichzeitig tanzen, sondern brauchen auch hin und wieder Ruhe. Wer neben dem Studium arbeiten muss oder will, steht sowieso unter einem großen Druck, umso wichtiger sind bestimmte Auszeiten für einen selbst. Ich hatte das Glück, noch einen Magisterstudiengang mit viel Freiheiten zu studieren, heute mit Bachelor und Master ist das Studieren verschulter und zeitlich enger gestrickt. Es gibt immer Phasen im Leben, in denen man mehrere Wochen keinen wirklich freien Tag hat. An diesen heißt es dann aber, sich hin und wieder trotzdem etwas gönnen. Sei es eine heiße Badewanne mit einem Klatschmagazin, ein leckeres Stück Kuchen vor der Lieblingsserie oder einfach ein Kaffee mit der besten Freundin. Genauso wie auch ein Relax-Tag mal drin sein muss. Während der Magisterarbeitphase gab es sowas nicht wirklich, trotzdem habe ich hin und wieder auch ausgeschlafen und dafür abends länger gemacht. Meine persönliche Auszeit war das tägliche Joggen an der frischen Luft als Tagesabschluss.
Tatsächlich haben mir diese Tipps geholfen, mich zu disziplinieren und die Studiums-Arbeit durchzuziehen. Ich persönlich brauchte die Deadline und den Zeitdruck, um produktiv zu arbeiten und den Fokus auf die Magisterarbeit zu legen. Das galt übrigens für das gesamte Studium: Ich habe immer nebenbei gearbeitet und all diese Tipps auch für Prüfungen und Seminararbeiten angewendet. Die Deadline war hierbei (leider) immer mein bester Freund, aber so bin ich eben. Da jeder von uns aber anders tickt, interessieren mich eure Tipps: Wie bekommt ihr Arbeit und Studium hin? Welche Tipps und Tricks habt ihr? Ich freue mich, wenn wir die Liste erweitern können.
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11 Antworten zu “Arbeit & Studium – wie man beides hinkriegt”
Meine Priorität läge auch immer bei meinen Jobs, Schande über mein Haupt! :-P
Ansonsten kann ich Dir in allen Punkten vollkommen zustimmen. Mein Zeitmanagement war eine Katastrophe, aber irgendwie habe ich dann doch alles unter einen Hut gekriegt.
Sehr schöner und interessanter Post, bei dem ich mich sehr wieder finde.
Ich versuche jetzt aber auch meine Zeit gut einzuteilen. Freitag saß ich den ganzen Tag am Rechner für den Blog. Samstag und heute jeweils bis 17 Uhr für die Uni am Rechner. Abends dann nochmal bisschen entspannen, indem ich bei Blogs vorbeischaue.
Liebste Grüße
Laura
http://www.fairy-fashion.de
Ich schreib gerade an meiner Masterarbeit und versuch derzeit noch, einen sinnvollen Zeitplan dafür zu finden, weil ich merke, dass ich bisher nur herumschluddere, aber nicht wirklich was mache. Deswegen soll es ab nächster Woche feste Bibliothekstage geben. Wenigstens zum Lesen der Literatur. Ob ich auch in der Bib schreiben kann, werde ich demnächst testen.
Meine beiden Arbeitstage bleiben aber auf jeden Fall masterarbeitsfrei, damit ich mich nicht selbst unter Druck setze, wenn ich da einfach nichts mehr schaffe.
Super Thema, ich arbeite auch während des Studiums und oft ist es an der Grenze des „Ertagbaren“, die Doppelbelastung merke ich oft. Deswegen versuche ich mir immer einen halben Sonntag freizuhalten und einfach nur faul auf der Couch zu liegen. Sonst wird nebenbei nämlich immer am Blog gearbeitet, für die Arbeit recherchiert oder fürs Studium gelernt. Mal nichts tun ist einfach so wichtig!
So wie du dir das eingeteilt hast, klingt das super vernünftig und genau richtig!
Viel Glück bei deinen Prüfungen!
Super Beitrag! So viele Kleinigkeiten lenken ab, Instagram z.B. wieviel Zeit dafür drauf geht und man merkt es gar nicht bei den vielen schönen Bildern. Gerade wenn man nebenbei arbeitet, ist Zeitmanagement alles. Bin mal gespannt, wie ich das in Zukunft hinbekomme mit Job, Blog und Baby ;-)
Meine Priorität läge auch immer bei meinen Jobs, Schande über mein Haupt! :-P
Das Geld das man bekommt ist manchmal zu verlockend…
http://www.thesmallnoble.blogspot.de
Schöner Beitrag!
Mich so gut zu strukturieren muss ich auch noch lernen :/ Ich mache immer so viele Sachen gleichzeitig und will alles auf einmal, sodass am Ende manchmal gar nichts mehr funktioniert.
Aber dein Artikel motiviert mich, sofort alles strukturierter anzugehen :D
Aktuell mein Thema Nr. 1. Danke vielmals!
Vielen Dank für den Artikel, ich hatte dich vor zwei Wochen ja danach gefragt und freue mich sehr, dass du jetzt darüber geschrieben hast :)
Lustig, dass wir auch fast das gleiche studieren.
Finde ich sehr ermutigend, dass du auch nur einen Monat lang geschrieben hast, mehr wird’s bei mir wohl auch nicht dank Vollzeitjob.
[…] ich es das erste Mal aussprach: „Leute, ich glaube, ich könnte mir vorstellen, nochmal zu studieren. Neben meinem […]
Als Bachelorstudentin war ich immer fleißig und zu 100 % auf das Studium konzentriert. Als ich mit meinem Traum-Job als Masterstudentin angefangen habe, haben sich momentan meine Pioritäten geändert: zuerst die Arbeit, dann das Studium. Zum Glück habe ich es erfolgreich gemeistert. Mein Top-Tipp: Den richtigen Plan durchziehen!