7 kleine Veränderungen, die mir mehr Energie und innere Ruhe beim Arbeiten geben

25. April 2022 von in

Mindful Business oder holistic work sind Begriffe, die mir seit Neuestem bei Instagram ausgespielt werden. Und offensichtlich trifft das genau mein Interesse. Denn auch wenn es mittlerweile so oft zu einem leeren Schlagwort geworden ist: Für mich ist eine achtsame und reflektierte Herangehensweise an den Alltag eine der wichtigsten Grundlagen, damit es mir gut geht. Meine Handlungen zu hinterfragen, zu überlegen, welche kleinen Veränderungen dazu führen könnten, dass es mir besser geht, mir Dinge leichter fallen, es mir psychisch gut geht und ich auch mit meinem Umfeld gut umgehen kann, statt gestresst zu sein – all das sind für mich seit Jahren wichtige Gedanken.

Und eines liegt dabei ziemlich nahe: Die Themen Mental Health und Achtsamkeit mit dem zu verknüpfen, was einen großen Anteil unserer Zeit einnimmt – mit der Arbeit. Man kann sich dabei ein paar grundlegende Fragen stellen: Was fällt mir leicht, was fällt mir schwer, und wann habe ich eigentlich am meisten Energie? Welche Strukturen helfen mir, um mich besser konzentrieren zu können? Welche Zwänge wie bestimmte Arbeitszeiten oder Erreichbarkeiten lade ich mir unnötigerweise auf, was davon ist wirklich nötig? Und mit welchen kleinen Veränderungen kann ich mir das Arbeiten leichter machen – und insgesamt mehr Kraft haben?

7 kleine Verhaltensweisen habe ich in der letzten Zeit für mich verändert, und merke wirklich große Unterschiede in meiner Konzentration, meiner Energie und auch der inneren Getriebenheit. Plötzlich ist viel mehr Ruhe und ein Gefühl von Sicherheit eingezogen, und all die folgenden Punkte haben dazu beigetragen. Das neue Zimmer in der Wohnung, das ich hier schon genauer gezeigt habe, trägt ganz nebenbei übrigens auch ein Stück zur Konzentration bei, denn hier fühle ich mich so wohl, dass ich aus meinem Arbeitszimmer immer öfter hier rüberwandere!

To-Do-Listen für jeden Tag der Woche schreiben

Schon immer bin ich freiberuflich und habe mehrere Auftraggeber. Ich organisiere, plane und halte Seminare, bereite sie vor, recherchiere und bin Ansprechpartnerin für die TeilnehmerInnen. Ich leite ein Onlinemagazin rund um Interior und koordiniere die Content-Strategie der Marke. Und ich schreibe, entwickle und organisiere mit Amelie und Antonia alles rund um amazed, was um einiges mehr zu tun ist als nur Artikel und anderen Content zu machen. Ich liebe alles, meine größte Herausforderung ist aber, nicht in plötzliche Stress-Spiralen zu fallen. Vor dem inneren Auge habe ich dann absolut alle offenen To Dos von allen verschiedenen Projekten, und weiß überhaupt nicht mehr, wo ich anfangen soll. Bisher hatte ich eine To Do Liste, seit ein paar Wochen sind daraus viele kleinere To Do Listen geworden – und zwar eine für jeden Tag, am besten für die jeweils nächsten zwei Wochen.

Wenn ich mich einmal hingesetzt habe, und alle großen und kleinen To Dos verschiedenen Tagen zugeordnet habe, bin ich plötzlich an jedem Tag selbst viel ruhiger. Ich kann strukturierter vorgehen und eins nach dem anderen erledigen. Und bin plötzlich teilweise schon viel früher als gedacht mit meinen Aufgaben fertig, was immer wieder für Erfolgsmomente sorgt. So kann ich entweder früher Feierabend machen, schon Aufgaben der nächsten Tage angehen, oder habe plötzlich Zeit für neue Ideen – kreative Gedanken sind etwas, was oft viel zu kurz kommt.

Deep Work einplanen

Es gibt Apps wie Rescue Time, die einem dabei helfen, ganz bewusst in intensives, konzentriertes Arbeiten zu gehen. Und diese Zeit einzuplanen und wohl zu dosieren, schließlich ist konzentriertes Arbeiten besonders anstrengend. Und niemand kann einen ganzen Arbeitstag lang hochkonzentriert sein. Wenn man aber drin ist in diesem Flow und eine Sache tatsächlich angeht oder sogar abschließt, ist das ein ganz besonders gutes Erfolgserlebnis. Und wenn man ganz bewusst eine Aufgabe anfängt und einplant, sich dieser jetzt ein oder zwei Stunden ohne Ablenkung zu widmen, braucht man dafür oft insgesamt viel weniger Zeit, als immer wieder rausgerissen zu werden und neu anzufangen.

Für diesen Zweck der „Deep Work“ habe ich neben den konkreten To-Do-Listen, die mir feste Zeiten für einzelne Aufgaben vorgeben, die „Nicht-Stören“-Funktion des Iphones entdeckt. Weder Anrufe, noch Whatsapp- oder Slacknachrichten machen in diesem Modus ein Ton- oder Vibrationssignal. Dazu schalte ich auch mein Mail-Programm am Computer aus und widme mich für eine bestimmte Zeit nur dieser einen Aufgabe. Die ich so einfach fertigstellen kann, anstatt nebenher Slack-Besprechungen zu führen, E-Mails zu beantworten oder angerufen zu werden. Für all das ist eine Stunde später nämlich genauso Zeit, und zurückrufen kann man ebenfalls immer.

Auf meine produktiven Zeiten und meine ideale Arbeitsatmosphäre achten

Die Frage nach der eigenen Produktivität und Energie ist natürlich wahnsinnig individuell. Zum einen geht es dabei darum, wann am Tag und unter welchen Bedingungen man selbst am konzentriertesten arbeiten kann, was tatsächlich von Person zu Person völlig unterschiedlich ist. Einige brauchen Geräusche um sich herum oder Musik auf den Ohren und sind in Büros mit KollegInnen, Co-Working-Spaces oder Cafés am produktivsten, ich wiederum kann am besten ganz alleine in einem Raum mit geschlossener Tür und in totaler Stille arbeiten. Und das am allerbesten gleich morgens.

Yoga nach dem Aufstehen, Morgenspaziergänge oder andere Start-in-den-Tag-Routinen, die vielen anderen helfen, nehmen mir persönlich die kostbarste Zeit, in der ich mich am allerbesten konzentrieren kann. Ich wache von Natur auf immer sehr früh auf und brauche außer dem Kaffee im Bett nichts weiter für den Tagesstart. Je früher ich dann tatsächlich anfangen kann zu arbeiten, desto motivierter bin ich. Denn das heißt für mich, auch früher fertig zu sein und mehr vom Tag zu haben. Yoga, Sport, Spaziergänge und andere Dinge, die gut tun und für mich auch wichtig sind, kommen dann einfach nach der Arbeit dran. Und das Frühstück am liebsten erst, wenn ich schon ein paar Stunden gearbeitet habe.

Mich nach meiner Energie richten

Zum anderen geht es bei der Produktivitat aber auch um die Frage nach der Energie. Und darum, ob man die Möglichkeit hat, an Tagen, die schon mit Minimalenergie beginnen, weniger zu arbeiten. Auch bei mir ist das nicht immer möglich, wenn ich Seminare gebe und Akademie-Tage habe, bin ich dort zu festen Zeiten, egal, wie viel Energie ich an diesem Tag auch haben mag. Und wenn ich selbst Dozentin bin, gebe ich dabei immer alles.

Habe ich allerdings Tage, an denen ich schreibe, organisiere, plane oder andere Schreibtischarbeit mache, versuche ich seit einiger Zeit, genauer in mich hineinzuhören. Quäle ich mich durch die Aufgaben und prokrastiniere nur, versuche ich, tatsächlich eine bewusste Pause zu machen, und mich mit dem zu beschäftigen, wonach mir gerade ist, anstatt mich zum Gegenteil zu zwingen. Tatsächlich funktioniert das Arbeiten für mich danach jedes Mal besser. Wenn ich mir die Pause allerdings nicht gebe, bin ich den ganzen restlichen Tag unproduktiv und am Abend frustriert, weil ich auch keine Zeit für die Dinge hatte, nach denen mir eigentlich war.

Und dann gibt es noch die Tage, an denen ich wirklich keine Energie habe. Sei es, weil ich in der PMS-Phase bin, oder aus anderen Gründen. Auch hier kämpfe ich mich unproduktiv durch die Stunden. Und teste momentan, was sich verändert, wenn ich tatsächlich einfach mal mittags Feierabend mache. Bisher lief es immer so, dass ich dafür am Tag danach besonders produktiv war. Und wann immer ich die Möglichkeit dazu habe, werde ich diese Flexibilität auch beibehalten.

Pausen und Bewegung

Weil die Freiberuflichkeit oft damit einhergeht, nicht an feste Bürozeiten gebunden zu sein, bin ich immer etwas unter Druck. Alles so schnell zu erledigen, dass ich noch ein bisschen Sonnenlicht abkriege, noch Zeit für einen Spaziergang oder Sport habe. Deshalb tendiere ich dazu, keine Mittagspause zu machen und immer sehr unter Druck zu arbeiten. Dass genau das aber überhaupt nicht gut für meine Nerven ist, muss ich mir immer wieder bewusst machen.

Der Spaziergang oder Sport hingegen sind Balsam für die Nerven, und deshalb versuche ich, diese Bewegungspausen als wirklich wichtig anzusehen und bewusst einzubauen. An bestimmten Tagen kann es insgesamt für viel mehr Ruhe und Entspannung sorgen, nach einem Mittagsspaziergang noch bis abends zu arbeiten, als ohne Pause alles bis zum Nachmittag fertigkriegen zu wollen. Der späte Nachmittag und der frühe Abend sind zwar nicht die Zeit, in der ich mich am besten konzentrieren kann, trotzdem ist die Abwägung wichtig: Will ich mich lieber hetzen, oder gönne ich mir Pausen für Bewegung und frische Luft, und nehme mir danach noch ausreichend Zeit, um alle Aufgaben abzuarbeiten?

Meal Prep und Ernährung

An die Ernährung denkt man oft nicht direkt, wenn es um das Arbeiten und Konzentration geht. Trotzdem habe ich in den letzten Jahren gemerkt, auf wie vielen Ebenen sie eine wichtige Rolle für mich spielt, um produktiver und entspannter arbeiten zu können. Denn im Homeoffice reißt mich die Frage nach dem Essen und das Kochen aus der Arbeit heraus. Und im Büro weiß ich oft nicht, was ich essen soll, und hole mir oft in der Eile irgendwas beim Bäcker, was mich nach kurzer Zeit wieder hungrig macht.

Für Bürotage versuche ich seit einiger Zeit, mir gesundes Essen vorzubereiten. Einen Deep Dive ins Youtube-Meal-Prep-Universum später habe ich jetzt gefühlte 1000 Ideen, die besser schmecken, als etwas vom Bäcker. Und die nicht nur dafür sorgen, dass ich wirklich satt bin, sondern die auch so viele Nährstoffe enthalten, dass ich mir zumindest einbilde, mich besser konzentrieren zu können. Wichtig ist mir vor allem, dass ich an vollen Arbeitstagen nicht anfangen muss, darüber nachzudenken, was ich denn essen könnte, sondern einfach schon etwas dabei oder im Kühlschrank habe.

Was hilft euch dabei, euch besser zu konzentrieren und mehr innere Ruhe beim Arbeiten zu finden?

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6 Antworten zu “7 kleine Veränderungen, die mir mehr Energie und innere Ruhe beim Arbeiten geben”

  1. Hej hej! Danke für diesen Artikel, von guter Haltung bis vollwertiger Ernährung fällt mir alles schwer im Homeoffice, arbeiten läuft aber produktiver. 🙈 Eine Frage noch, kannst du länger gut auf der Kombi aus Stuhl und Teppich sitzen? Dann würde mich interessieren, was das für Stücke sind. Bodenschutzmatte und Rollstuhl würde ich sehr gern zu Hause nicht mehr sehen … Liebe Grüße!

    • Liebe Anna, ja, das geht tatsächlich ganz gut. Den Stuhl habe ich mal bei Home24 bestellt, eigentlich als Küchenstuhl, der aber so bequem ist, dass er jetzt auch im Arbeitszimmer steht. Der Teppich ist ein Naturwollteppich mit Anti-Rutsch-Vlies drunter.

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