7 Dinge, die immer gut tun und gegen Jahresanfangs-Tristesse helfen
In den letzten Wochen hat sie uns wohl alle irgendwann mal getroffen: die Jahresanfangs-Tristesse. Wenn die Sonne sich schon wochenlang hinter einer dicken Wolkenschicht versteckt, die nasskalten Temperaturen auch in die Wohnung hereinkriechen und erstmal kein Urlaub, sondern nur Arbeit in Sicht ist, ist es besonders schwer, die mentale Gesundheit in einem wohlig-positiven Zustand zu halten. Manche leiden mehr unter dieser Jahreszeit, manche weniger. Doch zu kaum einem anderen Zeitpunkt ist es wichtiger, genau in sich reinzuhören und zu spüren, wie es einem gerade so geht – und im besten Fall mit positiven Dingen der gedrückten Stimmung entgegenzusteuern.
Bei mir ging es diesmal Mitte Januar schleichend bergab mit der Laune. Vielleicht mag es daran liegen, dass ein richtiger Urlaub schon viel zu lange her ist und der letzte durch einen Virusinfekt ins Wasser fiel. Vielleicht auch daran, dass ich mir für diesen Frühling sehr gewünscht hätte, schon die Zusage für einen Schrebergarten zu bekommen, aber in absehbarer Zeit nichts zu erwarten ist. Wahrscheinlich braucht es aber eben zu diesem Zeitpunkt des Jahres auch gar keine konkreten Gründe, um einen Stimmungsdämpfer zu empfinden, vielmehr ist es einfach das Zusammenspiel der Kälte, des Alltags und der Aussicht auf viele weitere Wochen Winter, bis der Frühling endlich kommt.
So sah ich also meine Laune dahinplätschern und überlegte: Was könnten Dinge sein, die mir gerade Spaß machen, auch wenn ich nicht gut drauf bin? Was könnte mich aus der gelangweilten Jahresanfangs-Tristesse ziehen und mir auch die kalten und dunklen Wochen schöner gestalten, in denen erstmal weder Aussicht auf freie Tage, noch auf Urlaub ist? Welches Projekt könnte mir neuen Antrieb geben, wenn es gerade eben noch nicht der Schrebergarten ist? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Dinge fielen mir tatsächlich ein, die auch jetzt gerade meine Tage schöner machen könnten. Und je mehr mir davon einfielen, desto besser wurde auch wieder meine Stimmung.
Hier kommen sie also: meine 7 Dinge, die in der Jahresanfangs-Tristesse die Laune heben
Eine Nacht in einem Hotel oder einen Tag im Day Spa buchen
Wenn die nächsten Wochen so voller Termine sind, dass selbst ein Wochenend-Kurzurlaub nicht möglich ist – dann ist vielleicht aber doch eine einzelne Nacht möglich. Das dachten wir uns letztes Wochenende und buchten uns eine Nacht im Hotel Das Tegernsee, das ich vor drei Jahren schonmal für ein Wochenende besuchen durfte und das mich wirklich umhaute. Vom Spa-Bereich blickt man über den ganzen Tegernsee und die Berge, und fühlt sich völlig fern von jeglichen Alltagssorgen. Eine Nacht von Samstag auf Sonntag heißt, schon den ganzen Samstag im Spa verbringen zu können. Genau das taten wir, und so fühlte sich auch nur eine Nacht schon an wie ein Kurzurlaub. Noch einfacher ist natürlich ein Day Spa zu buchen – toll zum Beispiel ist das im Hotel Bachmair Weißach am Tegernsee – oder in eine der Seesaunen zu gehen. Weil die an Samstagen aber oft schon voll sind, ist ein Hotel-Spa manchmal die bessere Idee.
Meditieren
Einen Zugang zum Thema Meditation zu bekommen, fiel mir lange schwer. Geführte Traumreisen oder der Klassiker, sich nach der Reihe auf alle Körperteile einzeln zu konzentrieren, machten mit mir nicht besonders viel und langweilten mich eher. Und die andere Herangehensweise, die AnfängerInnen oft versuchen, klappte bei mir noch weniger: einfach mal an gar nichts zu denken. Nur ein meditatives Setting gab es immer, das etwas mit mir machte: die Endentspannung nach einer Yogastunde, bei der man mit Decke auf der Matte liegt, seinen Körper spürt und der Geist tatsächlich auf eine ganz bestimmte Art zur Ruhe kommt. Als ich an einem der letzten Wochenenden mal so wirklich auf gar nichts Lust hatte, weder FreundInnen treffen noch das Haus verlassen wollte, gab ich dem Thema Meditation eine neue Chance. Ich recherchierte ein bisschen ausführlicher, um Meditationen zu finden, die mich mehr ansprechen, und richtete mir dafür genau das Setting einer Yogastunde ein: meine Matte, eine warme Decke, ein Meditationskissen, heißer Tee in der Thermoskanne. Allein schon, mir die Zeit und den Raum zu nehmen, fühlte sich ziemlich gut an, und so ging ich gleich mehrere Tage hintereinander nach Meditationen mit einem ganz anderen Gefühl als sonst ins Bett – mit dem wohligen und tiefenentspannten Gefühl, das ich sonst nur vom Yoga kannte. Welche Meditationen einen selbst am meisten ansprechen, ist natürlich wirklich individuell – über Tipps freue ich mich aber immer sehr!
„Life Force“ pflegen nach Phil Stutz
Im Film „Stutz“ von Jonah Hill gibt sein Therapeut Phil Stutz ganz konkrete Tipps, was man tun kann, wenn man unglücklich ist – oder auch wirklich depressiv. Der erste Tipp klingt dabei so banal, ist für mich aber immer das, was ich tatsächlich als erstes versuche: Tue alles, um deine „Lebenskraft“ zu stärken. Lebenskraft oder Life Force teilt der Therapeut in die drei Elemente „Yourself“, „People“ und „Body“ ein. Das heißt konkret: In all diesen drei Bereichen können wir anfangen, aktiv zu werden und uns damit zu stärken. Wir können Tagebuch schreiben oder meditieren, um uns selbst besser zuzuhören. Wir können Zeit mit anderen Menschen verbringen, selbst wenn es nur ein Telefonat ist – denn soziale Beziehungen stärken uns, immer. Und wir können alles tun, um unserem Körper mehr Kraft zu geben – mit Bewegung, gesunder Ernährung und genug Schlaf. Es klingt so banal, aber alles, was einen in irgendeiner Form körperlich stärkt, stärkt gleichzeitig tatsächlich auch die mentale Gesundheit – der Körper macht laut Phil Stutz sogar 85% der mentalen Gesundheit aus. Also: Auch, wenn man sich absolut nicht danach fühlt: ein Spaziergang, ein Workout, Yoga oder jegliche Form von Bewegung führen nicht nur dazu, dass wir unseren Fokus auf die Körperwahrnehmung legen, Muskeln aufbauen und den Kreislauf anregen, sondern diese Bewegung schüttet auch Glückshormone im Körper aus.
Gesunde Rezepte ausprobieren
Damit komme ich zum nächsten Thema, das einfach immer hilft: Kochen. Kochen ist an sich eine wunderbare Beschäftigung, und ich wünsche mir eigentlich meistens mehr Zeit, um die Rezepte aus meinen vielen Kochbüchern auch wirklich mal auszuprobieren. Gerade wenn man nicht gut drauf ist, muss man sich dazu aber oft aufraffen – doch es lohnt sich. Ein paar Rezepte herauszusuchen, die man noch nie gekocht hat und die auch noch gesund sind und viel Gemüse und Proteine enthalten, ist eine Beschäftigung, die auf gleich mehreren Ebenen gut tut. Und die auch eine Säule der eben erwähnten Lebenskraft unterstützt – denn mit gutem Essen stärken wir unseren Körper.
View this post on Instagram
Einen Töpferkurs besuchen
Schon Jahre ist es her, dass ich meinen letzten Töpferkurs gemacht habe. Vielleicht ist genau jetzt der Zeitpunkt gekommen, den nächsten Kurs zu buchen. Denn Töpfern ist eines der Dinge, das mich zutiefst entspannt, mir wahnsinnig Spaß macht, meine Aufmerksamkeit ganz einnimmt und aus dem am Ende sogar schöne Dinge hervorgehen. Meinen letzten Kurs habe ich im Münchner Haus der Eigenarbeit gemacht, nach den letzten Corona-Wintern finden dort jetzt endlich wieder Kurse statt. Für alle, denen ein Töpferkurs zu stressig ist, gibt es natürlich auch Keramiplast für zu Hause, was an der Luft trocknet und weder Ofen noch Drehscheibe braucht. Zu Ideen, was man daraus machen kann, geht es hier!
View this post on Instagram
FreundInnen sehen und einen Spieleabend machen
Zeit mit FreundInnen zu verbringen ist grundsätzlich schonmal immer eine gute Idee. Und während wir gerade in Stresszeiten Treffen oft absagen oder aufschieben, sollten wir uns gerade dann darauf besinnen, uns diese Zeit einzuräumen. Denn gemeinsame Zeit mit Anderen ist eine wahnsinnig wichtige Insel für die mentale Gesundheit, und eine Auszeit, die wir eigentlich gerade dann gebrauchen können, wenn wir nicht so gut drauf sind. Wie wir von Stutz lernen können, kann schon ein Telefonat oder ein gemeinsamer Spaziergang etwas an unserer Grundstimmung ändern. Noch schöner ist es aber, sich wirklich zu treffen und gemeinsam Dinge zu tun. Ob das Ausflüge sind, Kochen, ein Restaurant ausprobieren oder zusammen Dating Shows schauen, ist völlig egal. Ganz besonders cosy sind für mich Spieleabende. Denn auch Spiele schaffen es, dass man sich mal nur auf den Moment fokussiert, aufhört zu Grübeln und Abstand zur schlechten Laune gewinnt. Neben dem Klassiker Siedler sind meine Spiele-Highlights momentan Skyjo, Zug um Zug und The Game!
Ausmisten
Ähnlich wie Bewegung ist auch Ausmisten eine Aktivität, über deren Effekt man sich 100% sicher sein kann. Ob es einem aus einem tiefen Stimmungsloch hilft, den Schrank auszumisten, ist natürlich nicht gesagt. Aber einen kleinen Effekt hat Ausmisten auf jeden: Wenn wir uns von Dingen lösen, fühlen wir uns automatisch befreiter. Und eine aufgeräumte, entschlackte Wohnung, ein ordentlicher Schrank und leerere Bücherregale geben einem immer Glücksgefühle. An einem der letzten Samstage habe ich meinen Kleiderschrank ausgemistet, einige Sachen online verkauft und den Rest in den Flohmarkt-Kisten im Keller verstaut, einen Haufen Kleinigkeiten aus der Wohnung auf die Straße gestellt (zum Glück funktioniert das hier immer wunderbar und die Kisten sind nach wenigen Stunden schon leer), und auch endlich ein paar Dinge aus dem Keller auf den Wertstoffhof gefahren. Außerdem habe ich ein riesiges Buch-Paket an Momox geschickt und damit über 70 Euro verdient – es ist ziemlich befriedigend, die ISBN-Codes mit der App zu scannen und immer gleich zu sehen, was man für das Buch noch bekommt. Als nächstes will ich noch diverse Chaos-Schubladen und den Schuhschrank ausmisten.
Neue Projekte finden
Damit sind wir schon beim letzten Punkt, den ich sehr wichtig im Zusammenhang mit der eigenen Stimmung und der mentalen Gesundheit finde: Ziele und Projekte finden. Doch damit meine ich alles, nur keine beruflichen Ziele. Diese sind wieder ein anderes Thema und die eigene berufliche Situation sicherlich auch etwas, was für die eigene Stabilität wichtig ist. Doch neben dem beruflichen Leben ist es fast noch wichtiger, dass wir auch im Privaten Ziele und Projekte haben. Denn wenn wir nur arbeiten und unsere Kräfte für berufliche Ziele aufsparen, stellt sich genau diese Frustration und Langeweile ein, die viele von uns zum Jahresbeginn empfinden. Gerade jetzt ist es wichtig, Ziele und Projekte zu finden, die uns einfach im Privaten Spaß machen, mit denen wir uns befassen können, die uns weiterbringen und auch allem einen Sinn geben – zwischen Arbeit und ferner Urlaubsplanung.
Für mich wäre ein Traum-Projekt, einen eigenen Schrebergarten zu bepflanzen. Schon jetzt im Winter würde ich Pflanzen planen, erste Samen auf der Fensterbank keimen lassen und ab dem Frühjahr mit der Gartenarbeit starten. Weil ich aber noch keinen Garten habe, werden es erstmal andere Projekte. Endlich eine Wand im Wohnzimmer streichen, zum Beispiel. Einen Online-Malkurs zu machen. Oder in den nächsten Monaten mal wieder alle großen Museen Münchens besuchen, was bei den meisten schon viel zu lange her ist. Eine Freundin besucht jetzt im grauen Winter einen Volkshochschul-Kurs zum Thema Feng Shui, ein anderer lernt eine neue Sprache. Und wer davor zurückschreckt, dass neue Projekte oft mit viel Aufwand verbunden sind, der könnte sich auch vornehmen, in der nächsten Zeit 10 Filmklassiker zu schauen oder endlich mal die Bücher zu lesen, auf die man schon immer neugierig war. Was auch immer es ist, das euch Spaß machen könnte: Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, damit anzufangen!