5 Tipps für eine bessere Kommunikation in Beziehungen

6. Februar 2019 von in

Dieser Artikel erschien zuerst auf Refinery29 – von Cory Stieg

Ob ihr erst drei Monate oder schon drei Jahre zusammen seid, es gibt in einer Beziehung immer etwas, an dem ihr arbeiten könnt. Auch wenn es super läuft und du zufrieden bist mit dem, was ihr gemeinsam habt, lohnt es sich, von Zeit zu Zeit eine ruhige Minute zu finden um darüber nachzudenken, was gerade so vor sich geht. Ist in den letzten Wochen ein Thema liegengeblieben, das du dich noch nicht getraut hast anzusprechen? Ist es gerade zwar schön gemütlich, aber steckt eure Beziehung eventuell etwas im Alltagstrott fest? Ist dir nach der ersten Phase des Zusammenseins auf einmal eine Eigenschaft an deine*r Partner*in aufgefallen, die dich auf die Palme bringt? Was auch immer es ist, dich aktiv um deine Partnerschaft zu kümmern, ist immer eine gute Idee.
Jedes Paar ist anders und doch gibt es einige Tipps, die immer helfen, eure Verbindung zu vertiefen, eure Kommunikation zu verbessern und euren Sex aufregender zu machen. Wir haben mit Therapeut*innen und Psycholog*innen gesprochen und fünf Vorschläge gesammelt, die deine Beziehung aufs nächste Level bringen werden.

Konzentrier dich auf das Positive

„Wenn Paare länger zusammen sind, kann es schon mal passieren, dass sie sich eher darauf konzentrieren, was das Gegenüber falsch macht, als auf das, was es richtig macht“, sagt die Paartherapeutin Lena Aburdene Derhally. Das kann auf lange Sicht zu Groll führen. Du solltest deshalb darauf achten, welche Dinge, die dein*e Partner*in tut, dein Leben einfacher und schöner machen und diese auch offen benennen. Manches wird mit der Zeit einfach selbstverständlich. Doch vom Kaffee, den er oder sie dir jeden Morgen macht bis zum Gassi gehen mit eurem Hund, wenn es draußen in Strömen regnet: Es gibt nichts, was „zu klein“ ist, um es anzusprechen und sich aufrichtig dafür zu bedanken. Dein*e Partner*in wird sich gesehen und wertgeschätzt fühlen, was eure Beziehung über die Zeit intensivieren wird.

Du kannst aber auch schon bei dir selbst anfangen: „Sei dir bewusst darüber, wenn du anfängst, über die Schwächen deine*r Partner*in nachzudenken oder nörgelige Beschwerden in dir hochkommen“, rät die Paartherapeutin. Wir meinen damit natürlich nicht, dass du mit einer rosaroten Brille durchs Leben laufen oder offensichtliche Probleme, die in eurer Beziehung vorherrschen, ignorieren solltest. Vielmehr ist unser Rat, dir in all dem Alltagstrubel immer wieder vor Augen zu führen, was deine*n Partner*in so besonders macht und wieso du gerne mit ihr oder ihm zusammen bist.

Sag deutlich, was du brauchst

Man kann es nicht oft genug sagen: Dein*e Partner*in kann deine Gedanken nicht lesen. Selbst dann nicht, wenn ihr schon ewig zusammen seid oder denkt, dass ihr euch in- und auswendig kennt. Was das bedeutet? Dass du deutlich sagen musst, was du in der Beziehung brauchst. Rachel Wright ist Psychotherapeutin und sagt: „Manchmal haben wir Angst, dem oder der anderen zur Last zu fallen. Was wir dabei vergessen, ist aber, dass unser Gegenüber auch nein sagen kann, wenn es etwas nicht möchte. Gib deine*r Partner*in die Möglichkeit, dir behilflich zu sein und auch, ihre oder seine eigenen Grenzen zu setzen.“ Es mag dir nicht leichtfallen, klar über deine Bedürfnisse zu sprechen, aber es lohnt sich allemal, das zu lernen. Wright betont, dass sich das auf alle Bereiche eurer Beziehung bezieht – auch auf euer Sexleben.

Lernt, zu kommunizieren

Paartherapeutin Wright sagt, dass wir meist erst etwas beigebracht bekommen, bevor andere von uns erwarten, dass wir es umsetzen. „Nur für unsere Beziehung bekommen wir keinen Unterricht“, erklärt sie. Zu ihr kommen deshalb viele Menschen, die nicht gelernt haben, zu kommunizieren, wenn in der Beziehung etwas falsch läuft. Das führt dazu, dass sie schlussendlich denken, mit ihnen oder ihre*r Partner*in sei im Grundsatz etwas nicht in Ordnung. Dabei haben sie einfach nur nie beigebracht bekommen, Probleme richtig anzusprechen.

Doch glücklicherweise muss das nicht so bleiben. Es gibt Hilfsmittel und Werkzeuge, mit denen ihr lernen könnt, als Paar besser in den Dialog zu kommen. Der Klassiker, den wir im Eifer des Gefechts leicht einmal vergessen, sind zum Beispiel Ich-Botschaften, die sich wesentlich weniger nach Schuldzuweisung anhören, als zu sagen: „Du machst immer…“.

Probiert im Bett öfter mal was Neues aus

Wenn sich euer Sex nicht mehr so aufregend anfühlt wie am Anfang, ist das überhaupt kein Grund, in eine Routine zu verfallen. Nimm die Sache lieber selbst in die Hand und versuche, zusammen mit deine*r Partner*in einige erotische Ziele festzulegen. Dr. Zhana Vrangalova arbeitet an der New York University als Sexual-Professorin und sagt: „Indem du dir Ziele setzt, kannst du dich geplant aus deiner sexuellen Komfortzone herausbewegen – das macht das Neue weniger beängstigend.“ Wenn du beispielsweise schon immer neue Stellungen probieren oder auch mal außerhalb des Bettes mit deine*r Partner*in schlafen wolltest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Wenn du eigentlich gar nicht so genau weißt, was du gerne mal ausprobieren möchtest, hat dein*e Partner*in vielleicht eine heimliche Fantasie.

Aber keine Sorge: Du musst nicht alles machen, was dein Gegenüber sich so vorstellt. Und du musst auch nicht auf Teufel komm raus etwas Exotisches ausprobieren und dann Angst haben, dass der oder die andere davon abgeturnt ist. Besprecht zusammen, was ihr euch vorstellt und setzt gemeinsame Ziele, auf die ihr beide Lust habt. Allein schon das offene Gespräch über sexuelle Wünsche und Fantasien kann euer Intimleben neu beflügeln.

Denkt über Therapie nach –
selbst wenn ihr kein Problem habt

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Paare nur dann zur Therapie gehen sollten, wenn es in ihrer Beziehung ein Problem gibt. Dr. Geoffrey Steinberg ist Psychologe und sagt: „Im besten Falle kommen Paare zur Therapie, um ihre Verbindung zu vertiefen und ihre Beziehung zu stärken. Konflikte, die immer mal aufkommen können, rechtzeitig anzusprechen, hilft das Verbundenheitsgefühl zwischen zwei Menschen zu intensivieren. Das ist also das Gegenteil von Schlussmachen.“ Besonders wenn ihr demnächst plant, den nächsten Schritt in eurer Beziehung zu machen, indem ihr zum Beispiel zusammenzieht oder euch verlobt, könnt ihr euch zusammen auf einige Therapiestunden einlassen. Das wird euch helfen, eure Erwartungen abzugleichen.

Photocredit: Unsplash

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