5 feministische Instagram-Accounts, denen ihr jetzt folgen solltet

30. Januar 2018 von in ,

Instagram macht unglücklich. So die große Kritik an der App, die inzwischen weit über 500 Millionen (!) Nutzer zählt. Es stimmt: Instagram kann eine seelenlose Scheinwelt aus inszenierten Influencer-Posts sein, die einen in einen teuflischen Sog der Selbstkritik und des ständigen Vergleichs zieht. Dass all diese klassischen Influencer-Accounts uns eine perfekte Scheinwelt auftischen, die uns dadurch, dass wir uns defizitär fühlen, Kram verkaufen will – das sollte uns inzwischen allen klar sein. Niemand verbringt 24 Stunden am Tag in Pools auf aufblasbaren Flamingos, macht täglich Yoga im Sonnenuntergang, isst dreimal am Tag Fitness-Bowls und hat in jeder Sekunde seines Leben perfekt sitzende Ombré-Hollywood-Curls. Ich appeliere daher: Verabschiedet euch von Instagram-Accounts, die euch das Gefühl geben, dass euer Leben langweilig ist, ihr zu dick und zu unglücklich und eure Haare nicht glänzend genug sind. Und folgt stattdessen Accounts, die glücklich machen.

In ein paar verwinkelten Ecken von Instagram eröffnet sich ein Universum der Selbstliebe und des Empowerments. Die Frauen hinter den Instagram-Accounts, die ich euch jetzt vorstelle, stehen zu ihren Fehlern und Makeln und kämpfen für eine bessere Welt. In ihren Feeds und Stories werdet ihr keine Perfektion finden – dafür aber Ehrlichkeit, Inspiration, Entschlossenheit und Selbstverwirklichung. Balsam für die Social-Media-Seele! Here we go.

Frances Cannon

Me n my big ass paintings! Come by to @tinningstreet !! I’m here until 9!

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Frances Cannon lebt in Melbourne, zeichnet, malt und illustriert vor allem Frauenkörper, schreibt Gedichte und macht die schönsten Instastories überhaupt. Sie ist witzig, klug und extrem sypmathisch. Bei ihrer Arbeit und ihren Stories dreht sich viel um Selbstliebe, Body Positivity, intersektionalen Feminismus und Mental Health.

Ericka Hart

Die Bilder von Ericka Hart gingen 2016 um die Welt: Sie ist Brustkrebs-Überlebende und versucht mit ihren Nacktaufnahmen, für das Thema zu sensibilisieren und es zu ent-tabuisieren. Aber nicht nur das: Sie hat einen Abschluss in „Human Sexuality“ und macht Aufklärungsarbeit an Schulen, hält Reden, macht Workshops. In ihren Instagram-Stories bezieht sie immer wieder sehr differenziert Stellung zu aktuellen Themen rund um Sexismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, Politik und sexueller Aufklärung.

Odeandiefreude

Picture was removed by Instagram @edfreemanphoto

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Wenn der Account @odeandiefreude eine Indie-Band wäre, wäre ich diejenige, die immer betonen muss, dass sie sie schon kannte, bevor sie cool war. In nur knapp einem Jahr brachte er es auf knapp 67.000 Follower – ganz ohne inflationären Hashtag-Gebrauch und die klassische #follow4follow-Anbiederung: Hier ist der digital lebende Beweis, dass sich Qualität auszahlt. Der Account ist ein ästhetisches Gesamtkunstwerk, das sich mit Weiblichkeit in allen Facetten auseinandersetzt: In all ihren Makeln, ihrer Zerbrechlichkeit, ihrer Stärke und ihrer Intelligenz.

Sophie King

These hand embroidered t shirts are available in store ? (link in bio) ? Stop romanticising the „bad boy“. „Bad boys“ are often portrayed as troubled but with a hidden sensitive side, that’s supposed to redeem them. This misleads women to deny, minimize and justify the bad actions of men because they’re still a „good person deep down“, that they „don’t really mean it“ and they’re „not all bad“. The myth of the bad boy encourages women to overlook the bad in boys, despite how they mistreat them and give them the benefit of the doubt. Even in the face of overwhelming evidence they don’t have their best interests at heart. Women believe that if they could just make them see the pain they’re inflicting, they’d change. Nope. They’re never sorry, you can’t appeal to someone’s conscience when they don’t have one. The reality is, „bad boys“ are just bad people.

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Sophie King aus Großbritannien ist die Frau hinter dem vermutlich meist gerebloggten feministischen Onlineshop: Mit ihren Shirts, Stickereien, Patches, Buttons und Prints trifft sie immer wieder den Nagel auf den Kopf und schafft es, komplexe Wahrheiten in kurze – und optisch sehr ansprechende – Statements zu verpacken. Es geht um toxische Männlichkeit, Empowerment und Selbstliebe.

Kidd Bell

Standing in a sea of pink pussy hats for the second year in a row I’m struck by how many well-intentioned women are still missing the mark. We have to start using our voices and our outrage to protest more than just misogyny. Whether you voted for trump or not, you benefit from white supremacy on the daily. So ask yourself, what are you doing to actively dismantle it? Do you show up for Black Lives Matter the way you do for the Women’s March? Do you defend the rights of immigrants as much as you do your pussy? Do you call out racism with the same fervor that you proclaimed #MeToo? White women are oppressed, but we are also oppressors. And if we truly want to dismantle this system, we must first hold ourselves accountable. ✊? (update: to all those feeling massive outrage against this post – ask yourself why. Why does me acknowledging our privilege, and asking you to think about ways you can better serve WOC, upset you so much? If you are doing tons to help the marginalized then why aren’t you supporting this post, and demanding the same of others? Sitting in discomfort is how we grow. If this makes you feel attacked, then it probably means that you are the one who needs to hear it the most. And if you don’t want to listen to my words then, listen to Angela Davis. Read Women, Race + Class to learn more about accountability and how all oppression is connected.)

Ein Beitrag geteilt von Whitney Bell (@kidd.bell) am

Whitney Bell ist eine Aktivistin, Künstlerin und Autorin aus den USA. Sie schrieb offen über ihre Abtreibung und kämpft für eine Enttabuisierung. Sie teilte das Einsetzen ihrer Spirale auf Instagram, um darauf hinzuweisen, wie elementar wichtig Planned Parenthood ist. 2016 kuratierte sie eine Ausstellung aus all den Dickpics, die sie ungefragt bekommen hat. Sie schreibt unter anderem für die Teen Vogue, die Huffington Post – und den Playboy. Außerdem hat sie ein gutes Gespür für Memes. Kurz: Hier erwartet euch intersektionaler, sexpositiver und empowernder Feminismus mit feinstem „Do Whatever The Fuck You Want“-Vibe.

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2 Antworten zu “5 feministische Instagram-Accounts, denen ihr jetzt folgen solltet”

  1. Super Beitrag, vielen Dank!
    Ich empfinde Instagram auch absolut als Inspirationsquelle. Es ist so wichtig Accounts, die tolle Inhalte bieten, weiter zu empfehlen. Vielleicht verliert Instagram dann irgendwann den schlechten Ruf eines oberflächlichen Kanals – denn auch ich habe schon so viel über Feminismus und female Empowerment gelernt und mich mit ganz tollen Menschen verknüpfen können. Das wäre ohne Instagram wahrscheinlich nicht in der Art passiert.

    Liebe Grüße
    Maggie von stahlpink

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