15 Bücher für den Sommer: Ob im Park, auf dem Balkon, am Strand oder am Pool

31. Mai 2023 von in

Als ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal im Park lag, umgeben von Gänseblümchen und gelbem Löwenzahn, versank ich mal wieder so richtig in einem Buch. Es ist und bleibt eines der schönsten Gefühle im Sommer, im Halbschatten zu liegen und ein Buch nach dem anderen zu lesen – egal ob im Park, auf dem Balkon oder im Urlaub am Strand und Pool. Mein eigener Urlaub stand kurz bevor, doch außer dem Buch, das ich gerade las, hatte ich gerade keines mehr auf meinem Stapel. Also startete ich eine Instagram-Umfrage und wollte eure liebsten Bücher für den Sommer wissen. Das Ergebnis waren unzählige gute Buch-Tipps, einige hatte ich selbst schon gelesen, drei landeten in meinem Urlaubskoffer, und einige weitere will ich in den nächsten Wochen im Park und in der Sommersonne lesen.

Hier kommen eure 15 Buchtipps für den Sommer

Caroline Wahl: 22 Bahnen

„22 Bahnen“ handelt von der Selbstermächtigung zweier Schwestern: Tilda hat ein strikt durchgetaktetes Leben, das aus Studium, Arbeit an der Supermarktkasse und der Fürsorge für ihre alkoholabhängige Mutter und ihre kleine Schwester Ida besteht. Ihre Freunde sind längst weggezogen und nur Tilda bleibt zurück, um sich um Ida und das traurige Haus in der Fröhlichstraße zu kümmern. Doch als Tilda eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt bekommt und Viktor, der große Bruder eines alten Freundes, auftaucht, scheint eine Zukunft in Freiheit in greifbarer Nähe. Doch als die Dinge zu Hause außer Kontrolle geraten, muss Tilda sich zwischen Verantwortung und Freiheit entscheiden. „22 Bahnen“ von Caroline Wahl ist eine raue und zugleich zärtliche Erzählung über die Verheerungen des Familienlebens und die Suche nach dem Glück.

Antonia Baum: Siegfried

In „Siegfried“ von Antonia Baum geht es um eine Frau, die zwischen den Erwartungen traditioneller Rollenbilder und moderner Rollenansprüche hin- und hergerissen ist. Sie ist Mutter, Partnerin und Ernährerin, aber fühlt sich überfordert und gestresst. Eines Tages beschließt sie, nicht zur Arbeit zu gehen, sondern sich in die Psychiatrie zu begeben. Davor hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle. In der Psychiatrie will sie sich endlich ausruhen und die Verantwortung abstreifen, so wie früher, als ihr Stiefvater die Welt für sie geordnet hat.

Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann

Selma, eine alte Dame aus dem Westerwald, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn sie im Traum ein Okapi sieht, stirbt am nächsten Tag jemand in ihrem Dorf. Doch wer das sein wird, bleibt unklar. Was folgt, sind 24 Stunden voller Ängste, Wagnisse, Geständnisse und Versteckspiele der Dorfbewohner. In „Was man von hier aus sehen kann“ porträtiert Mariana Leky ein Dorf, in dem scheinbar alles auf wundersame Weise miteinander verbunden ist. Doch es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Bedingungen.

Melanie Raabe: Die Kunst des Verschwindens

In „Die Kunst des Verschwindens“ begegnet die junge Fotografin Nico zufällig der Hollywood-Schauspielerin Ellen Kirsch auf den winterlichen Straßen Berlins und fühlt sofort eine unheimliche Nähe. Was haben sie gemeinsam und warum ist es für Nico so wichtig, dass Ellen in ihrem Leben bleibt? Als Ellen plötzlich verschwindet, macht sich Nico auf die Suche nach ihr, aber auch nach ihrer eigenen Geschichte und ihrer Mutter.

Dror Mishani: Drei

In „Drei“ treffen drei Frauen auf einen Mann, der für jede von ihnen eine unterschiedliche Rolle spielt. Die erste Frau sucht Trost und Halt nach der Trennung von ihrem Mann, die zweite Frau sehnt sich nach einem Zuhause und spiritueller Führung, und die dritte Frau hat ganz eigene Gründe, sich mit ihm einzulassen. Doch der Mann gibt ihnen nicht die ganze Wahrheit preis und auch er kennt nicht alle Geheimnisse der drei Frauen. Ein unerwartet spannendes Buch, das mich komplett gefesselt hat und das im wunderbaren Tel Aviv spielt.

Verena Kessler: Eva

Da ist Mona, die ihr Handy im Urlaub am liebsten dauerhaft ausschalten würde, als ihr Mann samt den drei Kindern anruft. Ihre Schwester, die Journalistin Sina, die verzweifelt versucht, schwanger zu werden, und jeden Monat hofft, dass die Periode nicht kommt. Und die Klimaaktivistin Eva, die Sina interviewt und die der Meinung ist, nur ein Geburtenstopp kann unseren Planeten noch retten und die Klimakatastrophe aufhalten. Drei Sichtweisen auf Mutterschaft, die unterschiedlicher kaum sein könnten, stoßen in diesem Buch aufeinander. Und werden ergänzt von der Geschichte einer vierten Frau, die das durchlebt, vor dem jeder Angst hat: den Verlust des eigenen Kindes.

Bilder von A. Barbara Honigmann

„Bilder von A“ handelt von einer unkonventionellen Liebesgeschichte zwischen dem Theaterregisseur A. und einer jungen Frau in Ost-Berlin während der Zeit der DDR. Die Frau ist unsicher, welche Kunstform sie ergreifen soll: Theater, Malerei oder Schreiben. In der Geschichte beschreibt Honigmann einfühlsam die künstlerische Gegenkultur der letzten Jahrzehnte der DDR und die Probleme einer jungen Frau, die sich langsam ihres Judentums bewusst wird.

Gabrielle Zevin: Morgen, morgen und wieder morgen

Sadie, eine hochbegabte Informatikstudentin und aufstrebende Computerspiel-Designerin, begegnet an einer U-Bahn-Station ihrem früheren Super-Mario-Spielpartner Sam. Gemeinsam beginnen sie an einem Spiel zu arbeiten und es wird schnell offensichtlich, dass sie nicht nur auf freundschaftlicher, sondern auch auf kreativer Ebene ein großartiges Team sind. Doch als ihr erstes gemeinsames Computerspiel Erfolg hat, entstehen Rivalitäten, die ihre Verbundenheit zu bedrohen scheinen. „Morgen, morgen und wieder morgen“ erstreckt sich über Jahrzehnte und handelt von Popkultur und Kreativität, von Risiken und Misserfolgen, von Verlusten und der Magie der Freundschaft.

Anna Hope: Was wir sind

Anna Hope erzählt in ihrem Roman von drei ungleichen Frauen, die eine gemeinsame Zeit in London verbracht haben. Es geht um Freundschaft und die intimen Fragen des Lebens. Mit Mitte dreißig befinden sich Hannah, Cate und Lissa an unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben. Hannah liebt ihr Leben mit ihrem Partnet Nathan, aber ohne Kinder scheint für sie alles wertlos zu sein. Cate hat nach der Geburt ihres Sohnes das Gefühl, sich selbst zu verlieren, seitdem sie nach Canterbury gezogen ist. Lissa hingegen steht nach einer schwierigen Beziehung an der Schwelle zu ihrem Traum. Das Buch stellt die Frage, was wir sein wollen und was wir sein können.

Martin Suter: Melody

In einer Villa auf dem Zürichberg lebt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von zahlreichen Porträts einer jungen Frau namens Melody. Sie war einst seine Verlobte, die jedoch kurz vor der Hochzeit vor mehr als 40 Jahren verschwunden ist. Bis heute kann Stotz nicht über sie hinwegkommen. In Gesprächen mit seinem neuen Mitarbeiter Tom Elmer, der beauftragt wurde, den Nachlass zu ordnen, erzählt er von seinen Erinnerungen an Melody. Doch je mehr Tom in Stotz‘ Vergangenheit gräbt, desto mehr Zweifel kommen ihm auf, ob der ehemalige Politiker wirklich die Person ist, die er vorgibt zu sein. Gemeinsam mit Stotz‘ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen anzustellen, die sie bis nach Griechenland führen.

Freundinnen – Diogenes

Ein Geschichten-Band über Freundinnen: Die Menschen, die uns nicht immer nah, aber doch am nächsten sind und die uns besser kennen als wir selbst. Geschichten von Ronja von Rönne, Connie Palmen, Simone Lappert, Eva Menasse, Patricia Highsmith, Julia Franck, Amélie Nothomb, Doris Dörrie, Elena Ferrante, Miranda July und Banana Yoshimoto.

Juli Zeh: Zwischen den Welten

Zwanzig Jahre nach ihrer letzten Begegnung treffen Stefan und Theresa in Hamburg aufeinander, was in einem Desaster endet. Ihre einstige Freundschaft ist einem unterschiedlichen Lebensentwurf gewichen. Stefan arbeitet bei Deutschlands größter Wochenzeitung und kämpft gegen den Klimawandel, während Theresa den Bio-Milchhof ihres Vaters in Brandenburg leitet. Sie beschließen, sich per E-Mail und WhatsApp besser kennenzulernen, stoßen jedoch immer wieder auf hitzige Diskussionen über politische Themen. Trotzdem kommen sie sich näher und müssen sich am Ende eingestehen, dass sie dabei sind, ihre Freiheit zu verlieren. Kann ihre Freundschaft trotz unterschiedlicher Ansichten überleben? Eine emotionale Geschichte über eine verlorene Freundschaft und die Herausforderungen verschiedener Lebenswelten und Einstellungen.

Franziska Fischer:In den Wäldern der Biber

In einer kleinen Lebenskrise flieht Alina aus dem hektischen Frankfurt zu ihrem Großvater in einem brandenburgischen Dorf. Obwohl sie seit 18 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm hatte, nimmt er sie ohne viele Fragen bei sich auf. In einem renovierungsbedürftigen Haus am Waldrand führt der alte Mann ein einfaches Leben, das von Hühnerhaltung, dem Garten, Brotbacken und Biber-Beobachten erfüllt ist. Als Alina sich in den Ort und die umliegenden Wälder verliebt, kehren ihre Kindheitserinnerungen an die Sommer im Dorf zurück. Doch bevor sie sich ein neues Leben aufbauen kann, muss sie sich von einigen Dingen befreien. Der Roman ist eine Hommage an das Leben auf dem Land, die Ruhe und den Frieden, die wir in der Natur finden können, und erzählt von einer besonderen Großvater-Enkelin-Beziehung.

Mareike Fallwickl: Die Wut, die bleibt

„Die Wut, die bleibt“ thematisiert die Überlastung von Frauen und deren Aufbegehren gegen gesellschaftliche Normen. Helene, Mutter von drei Kindern, stürzt sich ohne Vorwarnung vom Balkon in den Tod. Die Familie ist geschockt und fühlt sich plötzlich ohne alles, was sie bisher zusammengehalten hat, alleine gelassen. Helenes beste Freundin Sarah, die Helene wegen ihrer Familie gleichzeitig beneidet und bemitleidet hat, und Lola, Helenes älteste Tochter, die mit ihren Emotionen kämpft, müssen Wege finden, um mit der Situation umzugehen. Der Roman verwebt die Schicksale von drei Frauen und zeigt, was es bedeutet, in unserer Gesellschaft eine Frau zu sein: kämpferisch, bewegend und wachrüttelnd.

Daniel Schreiber: Allein

Warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das tatsächliche Alleinsein als schambehaftetes Scheitern wahrgenommen? Diese Frage stellt sich Daniel Schreiber in „Allein“. Er erzählt von seiner eigenen Erfahrung der Corona-Lockdowns ohne Partner, in denen sein Leben, das normalerweise gut eingependelt zwischen Freundschaften, Arbeit und bewusster Zeit alleine verlief, ins Wanken gerät. Welche Rolle Freundschaften, Partnerschaften, die Begriffe der Einsamkeit und des Alleinseins für uns alle spielen und welchen Beitrag die Gesellschaft zu unseren Gefühlen leistet, wird sehr interessant, eindringlich und auch tröstend im Buch geschildert.

Die Liste kann gerne ergänzt werden: Was lest ihr diesen Sommer – und welche Bücher haben euch in den letzten Sommern ganz besonders gut gefallen?

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