10 Gründe, warum wir das Roskilde Festival lieben

6. Juli 2015 von in

Kopenhagen ist das Epizentrum des guten Geschmacks, der entspannten Leute und der natürlichen Coolness. Schon die Stadt an sich ist jedes Mal ein Highlight, die letzten Tage fand aber das ultimative Jahresereignis für alle Kopenhagener und Dänen statt: das Roskilde Festival. Als wir eingeladen wurden, haben wir nicht zweimal überlegt, denn so wunderbar wie es jedes Mal in Kopenhagen ist, konnte das Festival nur gut werden. Und tatsächlich: Die letzten Tage waren eine der besten Erfahrungen überhaupt und wir würden am liebsten gleich wieder zurück in den kleinen Ort im Norden, in dem es erst um halb 11 dunkel wird und die Sonne schon um vier Uhr nachts wieder aufgeht. Hier sind die 10 Gründe, warum wir nun offiziell verliebt in das Roskilde Festival sind:

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1. Die Menschen
Dass die Dänen freundlich sind, wissen wir schon lange. Auf dem Roskilde Festival erreicht das Ganze aber seinen Höhepunkt: Jeder ist gut drauf, freundlich und Aufforderungen wie „take care of eatch other“ werden ernst genommen. Wer als einer der 30000 Volunteers arbeiten möchte, darf sich seine Aufgabe selbst aussuchen, weil man jedem ein Grundvertrauen entgegenbringt, was auch bei der Security spürbar wird. Selten habe ich erlebt, dass selbst die Security so freundlich und ruhig mit den Leuten umgeht, was wahnsinnig viel zur Allgemeinstimmung beigetragen hat. Roskilde ist quasi eine Lebenseinstellung für die Besucher, die meist schon fünf Tage vor dem eigentlichen Festival anreisen und eine eigene Welt auf dem Campingplatz erbauen.

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2. Die Mode
Der typische Festivalllook ändert sich gefühlt nie und hängt mir zum Hals raus. Blumenkränze, Fransen und Kleider können schön aussehen, bringen mich aber mittlerweile zum Gähnen und werden zu oft tussihaft und Festival-weltfremd getragen. Aber auf die Dänen ist Verlass: Auf dem Roskilde Festival sieht man endlich die wirklich coolen Festivaloutfits. Die typischen Bumbags sind natürlich überall, und insgesamt kamen die Leute wieder wahnsinnig entspannt, aber gleichzeitig stilvoll daher. Statt überladenem Hippiestyle setzt man in Kopenhagen auf sportliche Outfits, Fransen und Blumen gibt es wohldosiert und investiert wird in gute Sneaker, denn die stehen dir erstens immer zur Seite und gehen zweitens, wie wir wissen, zu allem.

3. Das Shoppen
Bei so viel modischer Inspiration bekommt man in Kopenhagen einfach immer Lust auf Shoppen, die man direkt auf dem Roskilde Gelände befriedigen kann. Die beste Idee überhaupt sind Vintage-Stores mitten auf dem Gelände, die genau das verkaufen, was man auf Festivals will: Jeansshorts, Bauchtaschen, Bandanas, Bucket Hats, Sonnenbrillen oder Blümchenkleider, hier gibt es alles. Aber nicht nur Vintagemode ist auf dem Roskilde Festival vertreten, sondern natürlich auch die Kopenhagener Classics wie Wood Wood. Besonders begeistert waren wir aber von einem Bereich mit unbekannteren dänischen Labels, wo man fast so gut stöbern konnte wie auf den Modemessen während der Fashion Week. Hier habe ich schon am ersten Tag meine Lieblingsjacke für das ganze Festival gefunden.

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4. Das Lineup
Pharrell Williams, Kendrick Lamar, Nicki Minaj, Ilovemakkonen, Die Antwoord, Jamie xx, DJ Mustard – das Lineup war sowas von unser Ding, dass wir schon im voraus Tränen in den Augen hatten. Das Schöne an Roskilde ist aber, dass wirklich jeder der 100 000 Besucher auf seine Kosten kommt: Bei Paul McCartney standen Familien und ältere Herren mit originalen Beatles-Bandshirts in der Menge, bei Perfume Genius oder War on Drugs Indieliebhaber und bei Disclosure das jüngere Publikum, das die best time ever hatte. Gerade bei den Top-Acts, die auf dem Festival spielen, muss außerdem erwähnt werden, dass Roskilde eines der wenigen Non-Profit-Festivals ist. Alles, was nach den zu deckenden Kosten übrigbleibt, wird gespendet – dieses Jahr 2,5 Millionen Euro.

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5. Die Bühnen
Nicht nur war die Soundqualität überragend, sondern auch die Bühnen an sich. Wer vor der riesigen Orange Stage steht, muss einfach Gänsehaut bekommen. Die rougheren Rap-Acts gab es auf der Apollobühne, bei der man fast schon auf dem Campingareal war, hipiiemäßigere Acts unter Zeltbühnen wie dem Pavillon. Sechs Bühnen gab es insgesamt und jede hatte ihren eigenen Flair.

6. Die App
Auch technisch gesehen sind die Dänen dermaßen fortschrittlich, dass ich mir in Deutschland manchmal ganz schön steinzeitmäßig vorkomme. Mobile Paying, also das Bezahlen per App, funktioniert hier beispielsweise selbst am Späti und auch deinen Freunden kannst du Geld wie SMS schicken. Kein Wunder also, dass auch die Roskilde App die beste ist, die man sich auf einem Festival vorstellen kann. Alle aktuell spielenden Bands kann man sehen und reinhören, sich die Lieblingsacts merken und wird zuverlässig daran erinnert, und auf der Karte sind nicht nur die Bühnen und Essensstände eingezeichnet, sondern auch Wifi-Zonen und Akkuladeplätze. Sogar Spotify-Playlists gibt es über die App, und man bekommt Lineup-Empfehlungen anhand seiner Spotify-Vorlieben. Außerdem meldet sich die „Festival Mother“ jeden Tag, erinnert daran, sich in der Hitzewelle auch ordentlich einzucremen und endete am Sonntag mit einem liebevollen „please come home now!“.

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7. Die Smartphone-Freundlichkeit
Ein Festival ist auf jeden Fall eine gute Gelegenheit, das Handy einfach mal links liegen zu lassen und den Moment zu genießen. Wer aber auch hier wie wir Lust hat, Fotos zu machen, zu instagramen oder eben ab und zu im Internet abzuhängen, der hat auf dem Roskilde keine Probleme, das zu tun. Es gibt Wlan-Hotspots auf dem Festivalgelände, und noch wichtiger: Akkuladestationen an jedem Eck. Hier kann man entweder sein Handy selbst und kostenlos ans Kabel stecken oder sich mobile Akkus leihen. Es war wirklich unglaublich und sehr entspannend, nie Angst haben zu müssen, dass das Handy stirbt.

8. Das Essen
Essen und Trinken sind teuer in Dänemark, das ist leider so. Auf dem Roskilde Festival bekommt man allerdings einiges für sein Geld geboten. Ich habe selten so gutes und abwechslungsreiches Essen auf einem Festival gesehen, sogar meinen ersten Raw Cake aus Zutaten wie Kakao, Nüssen, Datteln und Kokosmilch habe ich hier gegessen. Vor allem im riesigen Food Zelt gab es kulinarische Highlights wie koreanisches Rindfleisch mit Reis, Paella oder vegane Falafel. Dafür gibt man sein Geld dann tatsächlich gerne aus.

9. Das Bezahlen
Da sind wir wieder bei der technischen Fortschrittlichkeit in Dänemark: Alles, wirklich alles kann man mit Karte zahlen. Bei vielen Essensständen geht Barzahlung sogar nicht mal mehr. Es ist natürlich ein bisschen heikel, so den finanziellen Überblick zu behalten, aber bequem und unkompliziert ist es allemal.

10. Die Chillplätze
Sitzen, Liegen und Entspannen sind essentielle Dinge auf einem Festival, denn nur mit ein bisschen Kraft kann man alles so richtig genießen. Die Chillplätze haben mir auf dem Melt Festival definitiv gefehlt, das Roskilde-Gelände ist einfach um Welten schöner. Überall gibt es Schattenplätze, Wiesen, Bierbänke unter Sonnensegeln oder Tribünen, auf denen man sitzen kann. Die Campingplätze sind außerdem rund um das Festivalgelände verteilt, ohne mit einem langen Weg abgegrenzt zu sein.

Vielen Dank für die wunderbaren Tage und vielleicht bis zum nächsten Jahr!

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10 Antworten zu “10 Gründe, warum wir das Roskilde Festival lieben”

  1. Dänemark ist echt einfach ein sau cooles Land! :)
    Danke für die tollen Impressionen und Tipps – kann man gut gebrauchen, wenn es doch mal aufs Roskilde gehen sollte :)

  2. hört sich super an! aber wart ihr beiden eigentlich schon mal auf der fusion? alle angesprochenen punkte (bis auf die technik) werden dort auch erfüllt, die bühnen sind wunderschön künstlerisch und lichttechnisch gestalten und die musik ist auch super!

    • Die Fusion ist natürlich auch super – aber etwas völlig anderes in meinen Augen! Roskilde hat jetzt nicht diesen „Hippie-Vibe“, sondern ist eben eher skandinavisch. Beides toll <3

  3. Oh eure Bilder machen mich ganz neidisch – ich hätte auch mal wieder Lust auf ein richtiges Festival <3 Mein letztens liegt leider schon ein paar Jahre zurück. Ich mag ja das Off Festival in Polen – relativ klein und tolle Bands (als ich dort war waren Mazzy Star, Kim Gordon, Spectrum und co. da <3) – vielleicht auch was für euch?
    Liebe Grüße, Fiona

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