Teen Times: Amelie
Cheerleader-Tussi, Computer-Nerd oder Footballer? Teenies in den typischen amerikanischen Highschool-Filmen haben es nicht leicht. Doch so ganz falsch ist diese klischeehafte Darstellung gar nicht. Denn auch wir haben bemerkt, dass wir in der Teenie-Zeit unsere Klischee-Rollen hatten, unser Ding, eine Gruppe, der wir mit Leib und Seele angehörten. Jeder fühlte sich unglaublich cool, in dem was er tat und die Eltern tolerierten unsere peinliche Coolness nur mit Zähneknirschen. Wir drei waren zu Teeniezeiten so komplett unterschiedlich, dass wir uns mit Sicherheit gehasst hätten – aber jede hat ihre Ding konsequent durchgezogen. Heute hat sich (zum Glück) viel verändert, doch ein kleiner Blick in die Vergangenheit macht trotzdem Spaß: Wer wir waren, erfahrt ihr in unserer kleinen Serie „Teen Times“.
Kajal um’s Auge geschmiert und zwei unterschiedliche Chucks an. Einmal Leo, einmal Türkis, sie waren komplett zerrissen, mit Edding bemalt und mit Nieten beschmückt. Die regelmäßige Personenkontrolle der Polizei war Alltag und bestätigte mich in meiner Überzeugung: Ich wollte ein richtiger Punk sein. Statt Herzchen fand man in meinem Schulheft Anarchiezeichen und Parolen. Auf der katholischen Mädchenschule war ich ein Unikat und vielleicht nicht gerade das beliebteste aller Mädchen, doch genau das wollte ich bewirken. Ich habe komplett in meiner Musik-Welt gelebt, hing nachmittags am Münchner Eisbach ab und abends in irgendwelchen Punkschuppen oder auf Konzerten – um anschließend von meinem Papa abgeholt zu werden.
Man fand mich nur im Dreierpack vor, mit meiner Cousine und meiner liebsten Freundin, mit denen ich alles machte; wie zum Beispiel an Kurt Cobains Todestag am Marienplatz (das Zentrum Münchens) mit Nirvanashirts auf dem Boden Shisha zu rauchen und im Kollektiv zu trauern. Mit Beiden habe ich natürlich bis heute Kontakt, mit dem Unterschied dass wir uns alle drei in völlig unterschiedliche modische Richtungen bewegt haben. Doch die Liebe ist heute noch genau so da wie damals!
Alter: 12-14
Hobbies: Pogen, Sisha rauchen
Frisur: Rot/Lila/Blau/Schwarze Haare
Make-up: viel Kajal
Outfit: zerrissene Hosen, darüber midilange Spitzenröcke, Streifen- und Bandshirts
Schuhe: Springerstiefel/Chucks
Accessoire: Nieten, viele Halsketten, unter anderem eine Marilyn-Manson-Kette
Immer dabei: einen Button mit dem Aufdruck „Nazis ham ne scheiß Frisur“ und dem Umriss der Hitler-Frisur durchgestrichen
Songs: System of a Down – Radio/Video, Die Ärzte – Deine Schuld, Nirvana – About a Girl, Schandmaul: Herren der Winde
Konzert: Schandmaul
Schwarm: Kurt Cobain
Idol: hatte ich natürlich nicht
Hotspot: Marienplatz, Eisbach
Getränk: Rotwein
Partylocation: Café Marat
Was ich damals so getragen habe:
Jeans: Rag & Bone, Schuhe: Dr. Martens, Gürtel: Pieces, Shirt: Marilyn Manson, Top: Conleys, Rucksack: Eastpak, Nagellack: Essie
Meine MP3-Player Hits:
System of a Down – Radio/Video
System of a down – Radio/video – MyVideo
Die Ärzte – Deine Schuld
Nirvana – About a Girl
Schandmaul – Herren der Winde
Antonia als Teenie, Milena als Teenie
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23 Antworten zu “Teen Times: Amelie”
Das fand ich jetzt schön. Und ich kenn allllle Bilder noch! :D
Hahahah, das ist schon geil und gleichzeitig creepy :D
Da kommt mir doch einiges bekannt vor :D
Cook warst Du auf jeden Fall schon damals! Und mir fällt auf, dass selbst die Teenie-Zeit unserer Kinder schon längst der Vergangenheit angehört …
LG Rena
http://dressedwithsoul.blogspot.de/
Hey,
super Post! Ich liebe solche Selbstironie! Zumindest belächle ich mich selbst auch immer, wenn ich Fotos von mir mit 14 oder so anschaue, Sk8ergirl und so! Hab mich selbst in einem Post auch schonmal ziemlich zerissen ;) Alte Blogposts sind auch sowas tolles!
Ich fand ja schon die Parade bei Collect super, aber das gefällt mir noch mehr! Ich freue mich schon auf die anderen beiden Posts!
Liebst Julia
http://bienvenudansmarealite.blogspot.de/
von den drei Teenie-Profilen, kann ich hier am meisten Paralllelen zu meiner eigenen Vergangenheit ziehen ;)
genau so hab ich mir teenie-amelie vorgestellt :)
Hihi, ich bin mit zwar nicht sicher ob das nun ein Kompliment ist oder eine Beleidigung, aber hihi!! <3
Haha, ich liebe dich! Allerdings kann man schon zugeben, dass das bei dir sogar noch relativ geschmackvoll aussah. Meine Stilrichtungsanprobierphasen gingen bis zu meinem 17. Lebensjahr nämlich einfach nur volle Kanne in die Hose was das tastelevel betraf.
Geschmackvoll :O
Haha, zu gut…. hätte ich nie gedacht :D
http://coco-colo.blogspot.de/
Beste Serie!
passt irgendwie nicht so richtig. zumal du auf deinem alten blog mal meintest, du wärst so eine tiffanys-herzarmband-trägerin gewesen…
Haha, ja es gab mehrere Phasen. Auf meinem alten Blog habe ich in einer Kolumne (zum Thema Statementketten) von der 10. Klasse gesprochen (Alter 15-16), in der ich mich schon wieder „normalisiert“ hatte und unbedingt in die coolste Clique der Klasse wollte. Diese Phase hielt aber nur in dieser einen Klasse an. Die „Punk“phase war deutlich früher – ungefähr von der 6. – 9. Klasse :)
Hier noch der Link!
http://windcriesamy.blogspot.de/2012/11/statementworte-zur-statementkette.html
Ich liebe diese kleine Post-Serie! Wirklich eine super Idee!
Huch! Du warst ich! :)
Oh, ich wäre so verliebt in Dich gewesen! Ich sah zwischen 12 und 15/16 aus, wie eine Totengräberin auf Ecstasy, habe mir die Haare halbtot gefärbt (zum Glück haben sich hier die asiatischen Gene durchgesetzt und meine Haare sind nie gebrochen oder so) und hatte einen Musikgeschmack, der zwei maßgebliche (und gleichermaßen peinliche) Inspirationsquellen hatte: 1) Es durfte ‚MTV/Radiomenschen‘ (jaaa, ich war ja soooowas von dagegen!) nicht gefallen und 2) wollte ich meist irgendein Mädchen damit beeindrucken (Nirvana, z.B. Dabei waren die mir viel zu mädchenhaft. Und ich wollte echt um keinen Preis für ein Mädchen gehalten werden!).
Und Röcke über Hosen hab ich auch geliebt.
Es ist irgendwie seltsam, solange man in dem Alter ist, kann man sich gar nicht vorstellen, daß man jemals aufhören wird, diese Musik zu lieben und malt sich aus, was man erst alles anstellen wird, wenn man achtzehn ist und dann ist man plötzlich zwanzig und es ist doch alles anders geworden (Wobei ich darüber eigentlich ganz froh bin. Ich wollte mir mit achtzehn ein Tattoo vom Hals bis zu den Fersen stechen lassen, jedes erdenkliche Körperteil piercen lassen und außerdem die nächste Ulrike Meinhof werden. Das finde ich alles nicht mehr so toll oder richtig.).
Die Reihe war wirklich spannend!
Hahah, ein Tattoo von Hals bis zu den Fersen, na wenn das kein Anblick gewesen wäre :)))
Haha, du warst ja ganz genau wie ich! Nur dass ich die Phase etwas später hatte, so von 15 bis 17. Schon witzig, wie sich das dann verändert obwohl man währenddessen glaubt, es würde immer so weitergehen.
Ach, ich weiß es noch wie heut :D
Hihi, ja damals warst du ja auch mein Internet BFF <3
[…] Teen Times: Unsere kleine Teenieserie und vor allem eure vielen Kommentare dazu haben mir den August besonders versüßt. Ich weiß immer noch nicht, wen ich witziger finde – Skater-Antonia oder Punk-Amelie. […]