#letmeworkit: Warum ich jeden Tag 10.000 Schritte (oder mehr) gehe
Hoodie – H&M, Sporttight – Hey Honey, Sneaker – Adidas
Ich war nie unsportlich, habe auch die letzten Jahre immer wieder Sport gemacht, doch gerne mein turbulentes Leben in den Vordergrund und den Sport in den Hintergrund gestellt. Seit zehn Monaten jedoch würde ich mich als absolutes Sporty Spice bezeichnen. Ich mache mindestens viermal die Woche Sport – von HIIT-Training über Yoga bis hin zum Joggen. Ich und der Sport, das ist jetzt erstmal große Liebe.
Ich will aber ehrlich sein: Über Sport zu schreiben ist für mich nicht ganz einfach. Es fällt mir schwerer, obwohl es etwas ist, wofür mein Herz brennt. Doch gerade in Zeiten der Bodypositivity-Bewegung ist es mir wichtig, die Waage zu halten, ich möchte niemanden unter Druck setzen oder ein schlechtes Gefühl hinterlassen. Jeder soll für sich entscheiden, wie viel Bewegung er im Leben haben will. Und trotzdem ist Sport mittlerweile so ein großer Teil von meinem Leben, dass ich ihn hier nicht so außen vor lassen will. Ich bin kein Experte, aber mit Leidenschaft dabei. Ich freue mich, wenn ich den ein oder anderen motiviere, Fragen beantworten kann oder auch wenn es das Bild von „Die sind alle so dünn und machen nichts“ gerade rückt. Auch wenngleich Sport für mich viel mehr ist, als die Optimierung des Körpers.
Warum ich so viel Sport mache? Weil er mir gut tut. Ich fühle mich besser, mein Körper und Geist sind fitter und gesünder, ich baue Stress ab, schlafe besser und bin rundherum sehr viel glücklicher. Weil der Sport mittlerweile also (wieder) so sehr zu mir gehört, will ich euch künftig noch mehr miteinbeziehen. Euch erzählen, wie ich es geschafft habe, die Motivation zu halten und dranzubleiben, welchen Sport ich genau mache und was sich noch so verändert hat.
Eine erste Veränderung will ich euch heute vorstellen: Denn ich versuche jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen – an Sporttagen oft noch mehr. Bewegung tut gut – und selbst der größte Sportmuffel kann zu Fuß ein paar Schritte erledigen. Allein das hat bei mir und Freunden schon wahnsinnig viel bewirkt – und frische Luft macht sowieso gute Laune. Warum, wieso, weshalb ich also jeden Tag 10.000 Schritte gehe, erzähle ich euch heute und hoffe, so manchen von euch zu motivieren!
1. Wer Cardio hasst, wird Spazierengehen lieben
Beim Wort Cardio stellten sich mir ganz lange die Nackenhaare auf. Auf Hochfrequenz des Herzes rumspringen, rumlaufen, Hölle! Mit Seitenstechen zum Joggen, noch schlimmer! Wer nicht wirklich trainiert ist und wenig Kondition hat, kippt gefühlt nach einer Cardio-Session aus den Latschen. Auch ist das schnelle Training nicht für jeden was. Gerade am Anfang führt das Ganze eher zu Frust, da zu hohe Anstrengung und am Ende mehr De-Motivation als Glücksgefühle. Was aber immer geht: Spazierengehen. Und siehe da: Auch das kann schon einiges bewirken. Wer jeden Tag bewusst Bewegung in seinen Alltag integriert, tut viel für seinen Körper – und betreibt so Slow Cardio. Die Kondition wird nach und nach besser (und der Muskelkater weniger!). Also auf gehts!
2. 10.000 Schritte muss man erstmal schaffen
10.000 Schritte sind die empfohlene Schrittzahl am Tag. Pah, das ist ja gar nicht viel, dachte ich beim ersten Mal. Am Anfang habe ich die Schritte mit meinem Handy gezählt. Später habe ich mir für die bessere Kontrolle ein Fitbit geholt (das Handy hat man eben doch nicht immer dabei). Schnell wurde ich desillusioniert: An Tagen im Home-Office kam ich bis mittags gerade mal auf 1000 Schritte. In der Summe wären das am Abend vielleicht 3000-4000 gewesen. Das bedeutet: Wir alle gehen höchstwahrscheinlich viel zu wenig Schritte an Arbeitstagen. 10.000 Schritte (oder mehr) schafft wohl nur jemand, der den ganzen Tag umherwuselt – oder eben bewusst zu Fuß geht. Ich war ehrlich gesagt wirklich erschrocken, weil ich mich auch vorher schon eher aktiv fand und viel radelte. Jetzt wird das Rad eher mal stehengelassen und der Weg zu Fuß zurückgelegt. Fehlen mir am Abend noch 2000 Schritte bis zur vollen Zahl, gehts tatsächlich öfter nochmal raus, entweder ne Runde Joggen oder einen gemütlichen Spaziergang durch die Hood machen.
3. An der frischen Luft sein
Frische Luft macht mich glücklich. An stressigen Tagen – gerade im Herbst und Winter – passiert es aber schnell, dass ich den ganzen Tag im Office sitze und kaum nach draußen komme. Seitdem ich auf die 10.000 Schritte achte, bin ich viel mehr draußen. Laufe durch mein Viertel, entlang der Isar und entdecke neue Ecken. Die frische Luft pustet einen nochmal durch, gibt einem bei Müdigkeit doch wieder Energie und sorgt dafür, dass man abends auch besser einschläft. Außerdem macht frische Luft gute Laune. Gerade jetzt in den kommenden Wintermonaten ist es wichtig, dass wir genug Licht und Sauerstoff abbekommen. Was schon hilft: in der Mittagspause einfach eine Runde spazierengehen oder einfach morgens zu Fuß zur Arbeit (oder ein paar Stationen eher aussteigen) und gleich ein bisschen wacher werden.
4. Den eigenen Grundumsatz kennen
Ich war schon immer eher schlank und esse total intuitiv. Kalorien oder Grundumsatz waren Fremdwörter für mich – oder besser gesagt: Ich hatte keinerlei Peil. Seitdem ich so viel laufe und das Ganze über eine App tracke, habe ich trotzdem zum ersten Mal in meinem Leben einen Überblick über meinen Grundumsatz. Nicht wichtig für mich, aber spannend. Denn an Tagen, an denen ich nicht so viel unterwegs bin, ist mein Grundumsatz ein komplett anderer. Für mich persönlich war das eine ganz neue Welt. Ich bin dagegen, sich zu sehr zu kontrollieren, und trotzdem glaube ich, hilft es, einen kleinen Einblick zu haben, wie viel man verbrennt und wie viel man zu sich nimmt. Stichwort: ein Bewusstsein schaffen für sich und seinen Körper. Denn wer ihn besser kennt, kann ihn auch verstehen und noch mehr mögen. Denn die pauschale Antwort, Frauen verbrennen so und so viel Kalorien am Tag, stimmt so nicht. Das ist sehr sehr individuell – und auch sehr abhängig von der eigenen Bewegung, dem Stoffwechsel, dem Körperbau und dem Tagesablauf ab. Fakt ist auf jeden Fall: Wer sich täglich bewusst bewegt, kann ohne Probleme die Schokolade vertilgen.
5. Motivation wie von Kinderhand
Der innere Schweinehund ist wahrlich die Crux beim Fitwerden. Am Jahresanfang sind wir alle motiviert, doch dann kommt der Arbeitsstress, der Regen und kurzerhand ist die Trainingsstunde ohne einen verstrichen. Durchhalten ist der eigentliche Trick, aber wer das nicht schafft, kann auch erstmal losmarschieren. Denn der Vorteil beim Laufen ist: Man muss sich nicht erst zum Fitnessstudio schleppen, man entscheidet sich einfach, hin und wieder zu Fuß zu gehen. Erst ein paar mal, dann etwas mehr. Irgendwann holt man sich vielleicht einen Tracker – und schwups, der Ehrgeiz ist da. Denn spätestens wenn die App einem sagt, wie viel man schon geschafft hat, will man auch das Ziel erreichen. Irgendwann sind die 10.000 Schritte gar keine Herausforderung mehr, also wird man das Ziel ausbauen. Vielleicht einmal joggen gehen. Vielleicht doch noch mehr Sport machen, sich auspowern.
Ich zähle wirklich eher zu den Leuten „minimaler Aufwand, maximales Ergebnis“ (deswegen habe ich auch mit HIIT angefangen), und trotzdem ist mein sportlicher Ehrgeiz seit Monaten geweckt. Ich will fit sein, ich will die 10.000 Schritte schaffen und mich Woche für Woche steigern. Das ist ganz einfach passiert – und ohne Druck, das war mir immer wichtig. Ich will kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mal faul sein will. Denn mal ehrlich: Es gibt Sonntage, da bewegt man sich einfach nicht. Und die sind fürs Wohlbefinden mindestens genauso wichtig.
13 Antworten zu “#letmeworkit: Warum ich jeden Tag 10.000 Schritte (oder mehr) gehe”
Leider bin ich nichtmal ansatzweise bei 10.000 Schritten. Deswegen mache ich es jetzt, wie du vorgeschlagen hast und fange langsam an: in der letzten Woche hab ich mittags spontan beschlossen, dass Auto auf der Arbeit zu lassen und zu Fuß nach Hause zu gehen. Bedeutete natürlich auch, dass ich am nächsten Morgen auch zu Fuß zur Arbeit musste. Jeden Tag lässt sich das bei mir nicht machen, aber ich werde versuchen, es immer wieder einzubauen, sodass es irgendwann selbstverständlich wird. Ich arbeite dran ;)
Liebe Kristin,
so soll es auch sein. Sich schrittweise (wie passend haha) herantasten – ohne Druck und Stress. Denn ehrlich: Wer sich kaum bewegt und dann gleich 10.000 Schritte geht, merkt das am nächsten Tag auch. Also lieber öfter bewusst etwas tun, dann kommt die Übung und Muse für mehr sowieso nach und nach :)
Liebe Grüße!
Liebe Antonia,
toll dass du dich trotzdem überwunden hast über das Thema zu schreiben. Ich finde auch, es muss nicht automatisch mit Äußerlichkeiten zu tun haben. Sport/ Bewegung ist auch was fürs innere Wohlbefinden, wenn man es richtig macht. Ich selbst fahre vor allem viel Rad, da ist man morgens auch gleich wach. Das ist übrigens eine wirksame Motivationsquelle, wenn man den Sport einfach in den Alltag integriert – ich fahre immer zu Uni, zum Einkaufen usw. Ansonsten gehe ich auch gerne mal spazieren, mache Yoga oder ein kleines Work out. Ich habe auch Phasen wo ich mehr und mal weniger mache, doch es ist ein natürliches Bedürfnis von mir mich zu bewegen und fit zu halten. Danke für deine Inspirationen!
Love, Julia
http://www.postvonjulia.de
Liebe Julia,
absolut so sehe ich das auch! Ich denke mir immer, mit Hunden geht man Gassi, aber wir selbst bewegen uns oftmals viel zu wenig!
Viel Rad fahre ich auch – versuche nur jetzt öfter einiges zu Fuß zu machen! Aber am Ende zählt erstmal jede kleinste Bewegung :) Sport in den Alltag zu integrieren ist der richtige Anfang!
Liebe Grüße!
Liebe Antonia,
toller Artikel! Jetzt würde mich nur interessieren, wie du deine Schritte misst? LG
Liebe Lola!
Hach, ganz vergessen – oder nur minimal erwähnt: Ich hab ein Fitbit :) Das ist ein kleines Armband, das meine Schritte, meinen Gesamtumsatz, meine Bewegung etc misst :)
Liebe Grüße!
Hey Antonia,
ich würde es richtig toll finden, wenn du mal einen Artikel zum Thema Fitbit/Fitnesstracker machen würdest! :-)
Allgemein gefällt es mir sehr gut, dass du hier bei amazed Sport thematisierst. Auch deine Sportklamotten Auswahl hat mir sehr gefallen. (2 Teile davon habe ich selbst im Schrank :D )
Lieben Gruß!
[…] Seit über zehn Monaten ist mir das nicht mehr passiert. Jede Woche gehts mindestens dreimal zum Sport – mit großer Freude. „Und wie hast du das hinbekommen?“, fragte mich der Freund im Gespräch. „Ich habs mir einfach vorgenommen“, war meine erste Antwort – die zum Teil stimmt. Aber es gibt noch mehr, was dafür sorgt, dass man die Motivation beim Sport behält. Wie ich es geschafft habe, den Schweinehund zu verbannen, erzähle ich euch heute. […]
[…] los. Euer erstes Ziel: Jeden Tag 8000 Schritte, dann bald 10.000 Schritte und vielleicht bald auch 12.000 Schritte. Die viele Bewegung tut gut, zwingt einen auch an hundsmiserablen Tagen raus und macht glücklich! […]
[…] Warum ich versuche, jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen, lest ihr nochmal hier. […]
[…] am Handgelenk ist also noch ein Stück genauer. Die gewünschte Schrittanzahl ist einstellbar, mindestens 10.000 Schritte am Tag werden empfohlen. Ist das Ziel erreicht, vibriert das […]
[…] sagen, seitdem ich regelmäßig HIIT und Yoga mache, bin ich sehr viel ausgeglichener und bei mir. Auch die 10.000 Schritte am Tag sorgen dafür, dass ich mich genügend bewege – und ich sag’s euch: Ein starker Körper, der sich […]
Auch wenn Dein Artikel schon zwei Jahre alt ist will ich antworten. Ich gehe seit drei Monaten jeden Tag mind die 10.000 Schritte, an manchen sind es auch 20.000,im Schnitt 16.700. Ich habe zuviel Gewicht, bin aber schon immer gern gewandert. Deswegen waren die 10.000 „nur“ ein Zeitproblem. Erst nach einer Woche bekam ich Erschöpfungsanzeichen vom Körper gesendet. Zu dem Zeitpunkt habe ich angefangen Abschnitte beschleunigten Gehen (ca7km/h) einzubauen. Ich fühle mich mittlerweile damit sehr wohl. Ach ja, ich bin ein Mittevierziger.